Politik

"Spaltung", "gescheitert" – harsche Kickl-Kritik an VdB

Die erneute Kandidatur von Alexander Van der Bellen sorgt für Kritik seitens der FPÖ, die als einzige Partei einen Gegenkandidaten stellen wird. 

Michael Rauhofer-Redl
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Herbert Kickl ist alles andere als ein Fan von Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Herbert Kickl ist alles andere als ein Fan von Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Harald Dostal / picturedesk.com

Seit Sonntag ist es fix. Der amtierende Bundespräsident Alexander Van der Bellen bewirbt sich um eine zweite Amtszeit in der Wiener Hofburg. Mittels Video verkündete der 78-Jährige seiner erneute Kandidatur für das höchste Amt im Staat. Schon im Vorfeld kündigten die Parlamentsparteien ÖVP, SPÖ, Neos – und selbstverständlich auch die Grünen – an, keinen Kandidaten nominieren zu wollen, falls "VdB" erneut antritt. 

Heftige Kritik kam am Sonntag wenig überraschend von der FPÖ. Parteichef Herbert Kickl. In einer Aussendung nannte der Freiheitliche den Amtsinhaber einen "Kandidaten des gescheiterten Systems". Van der Bellen stehe "für die Spaltung der Gesellschaft durch eine völlig evidenzbefreite und bösartige Corona-Politik. Er steht für die Tatenlosigkeit angesichts der durch diese fatale Politik verursachte soziale Krise durch eine beispiellose Kostenlawine. Und er steht für die Aufweichung unserer Neutralität und die damit verbundene Schwächung der Position Österreich in Anbetracht des Kriegs in der Ukraine", wütet der FPÖ-Chef.

Van der Bellen haushoher Favorit

Doch auch wenn die FPÖ einen Gegenkandidaten oder Kandidatin nominieren wird, liegen die Trümpfe ganz klar bei Van der Bellen. Seit Bestehen der Zweiten Republik verlor noch kein amtierenden Bundespräsident seine Wiederwahl. Meinungsumfragen sehen Van der Bellen auch dieses Mal bei über 60 Prozent. Es laufe de facto in diese Richtung erklärte Polit-Analyst Thomas Hofer am Sonntagabend in der ZIB2. 

Van der Bellen, der auf die Unterstützung von vier Parlamentsparteien zählen kann, ist allerdings noch nicht durch. Auch wenn eine Stichwahl – diese gibt es, falls kein Kandidat eine absolute Mehrheit von 50 Prozent der Stimmen erreicht – laut Hofer "eine Sensation" sei, müsse einiges bedacht werden. 

Bei einer solch klaren Ausgangslage sei die Wahlbeteiligung ein möglicherweise entscheidender Faktor. Wenn der Ausgang einer Wahl vermeintlich schon davor feststeht, sei es schwer, die eigene Anhängerschaft zu mobilisieren. Das könnte sich, rein theoretisch, als Problem herausstellen. Aus Sicht der FPÖ sei es dennoch klar, einen Gegenkandidaten zu nominieren. Das müsse die Partei tun, wenn sie sich selbst ernst nimmt, so Hofer. Ein solcher Wahlkampf könnte als Probelauf zu einem künftigen Nationalratswahlkampf dienen. 

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