Politik

"Soll zurücktreten": Knallhart-Attacke gegen Rosenkranz

Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, hat FP-Präsidentschaftskandidat Walter Rosenkranz in einem Facebook-Post offen attackiert.

Nicolas Kubrak
FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz wurde in einem Facebook-Posting heftig kritisiert.
FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz wurde in einem Facebook-Posting heftig kritisiert.
TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

Nach einem Besuch des amtierenden Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen am Campus der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) hat Präsident Oskar Deutsch ein Posting auf Facebook veröffentlicht, in dem er offen für VdB warb. Zugleich gab es seitens des IKG-Chefs heftige Kritik an FPÖ-Präsidentschaftskandidat Walter Rosenkranz.

Rosenkranz "ein brauner Wolf im blauen Schafspelz"

Der amtierende Bundespräsident sei ein "Staatsoberhaupt, das bewiesen hat, das (sic!) Österreich ein vielfältiges, weltoffenes und modernes Land ist, in dem die Würde des Menschen unantastbar ist", so Deutsch. Gerade jetzt setze Van der Bellen mit dem Besuch am Montag ein "Zeichen für die Vielfalt, für das Verbindende, für das moderne Österreich", lobte er. Der IKG-Chef prognostizierte außerdem einen klaren Sieg für VdB: "Ich habe keinen Zweifel daran, dass er wiedergewählt wird."

IKG-Chef Oskar Deutsch (links) mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
IKG-Chef Oskar Deutsch (links) mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Noch im selben Posting holte Deutsch gegen Rosenkranz aus: "Eine unsägliche Offenbarung am rechten Rand hat es zuletzt auch gegeben: Ein brauner Wolf im blauen Schafspelz zeigte, wessen Geistes Kind er ist", schrieb er. Der IKG-Präsident nahm damit Bezug darauf, dass Rosenkranz in einem Beitrag für den Sammelband "150 Jahre Burschenschaften in Österreich" in einer Auflistung von "Burschenschaftern als Leistungsträger" zwischen 1918 und 1938 auch Männer mit explizit nationalsozialistischer Gesinnung genannt hatte. "Er verharmlost auch noch die Nazi-Verbrechen seiner Gesinnungskameraden", schrieb Deutsch.

Deutsch: "Rosenkranz ist ungeeignet"

Der FP-Kandidat sei nicht nur für das Präsidentenamt "ungeeignet", "er sollte als Volksanwalt zurücktreten", forderte Deutsch. Der IKG-Chef warb offen für den amtierenden Präsidenten: "Darauf kann es nur eine Antwort gegen: Eine Stimme für Van der Bellen!". Den gemeinsam mit VbB gepflanzten Apfelbaum im Hof des Elternheims Maimonides-Zentrum bezeichnete Deutsch als "Symbol für die tiefen Wurzeln jüdischen Lebens in Wien und Österreich".

FPÖ gibt 2,2 Mio. für Wahlkampf aus

Am Sonntag wurde eine Großspendenmeldung veröffentlicht, die zeigt, wie viel Geld für den Präsidentschaftswahlkampf der Kandidaten investiert wurde. So haben die Freiheitlichen insgesamt 2,2 Millionen Euro ausgegeben, um etwa 100.000 Euro mehr als die Grünen für Van der Bellen (1,5 Mio. Ausgaben plus Spenden). Tassilo Wallentin erhielt von Multimillionär Frank Stronach mit etwa 148.000 Euro unterstützt. Von Gerald Grosz, Dominik Wlazny, Michael Brunner und Heinrich Staudinger haben keine Spendenangaben veröffentlicht.

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