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Software soll radikale Schüler entlarven
Eine Software soll helfen zu erkennen, ob Schüler radikalisiert sind. In Zürich haben sich bereits sechs Verdachtsfälle bestätigt.
Ein neues Instrument soll bei radikalisierten Schülern Präventionsarbeit leisten. Lehrer, Sozialarbeiter oder auch Vereinstrainer können sich in der Schweiz bei Verdacht an die Fachstelle Gewaltprävention der Stadt Zürich wenden. Nach einem ersten Gespräch sollen sie einen digitalen Fragebogen mit 46 Fragen ausfüllen können, wie die "SonntagsZeitung" berichtet.
So sollen radikalisierte Jugendliche früh erkannt und Terrorakte wie in Manchester verhindert werden. Indikatoren, die eine Extremisierung andeuten, gebe es etliche, sagt Daniele Lenzo von der Fachstelle Gewaltprävention der Stadt Zürich zur Zeitung.
"System kann Hilfe sein"
Bereits 88 Personen hätten diesen Fragebogen ausgefüllt. In bisher sechs Fällen in der Stadt Zürich bestätigte sich der Anfangsverdacht. 17 Fachstellen in der Schweiz, darunter Winterthur, Basel, Bern und Zug, setzen die Software bereits ein.
Marion Heidelberger, Vizepräsidentin vom Schweizer Lehrerverband, findet das System hilfreich: "Es ist schwierig, in Klassen mit 24 Kindern aus 24 Familien mit 24 Wertesystemen einen Verdacht zu manifestieren. Da kann dieser Fragebogen eine Hilfe sein", sagt sie zur "SonntagsZeitung".
Zusätzlich sollen aber Lehrer nicht nur potenzielle Täter erkennen, sondern auch Schüler vor ihnen schützen. Dazu sollen die Planung von Studienreisen besser organisiert werden und sicherheitstechnisch heikle Orte gemieden werden. (duf)