Ukraine

Söldner-Chef: "Wagner-Gruppe existiert bald nicht mehr"

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin beklagt enorme Verluste und spricht darüber, dass es die Söldnergruppe bald nicht mehr geben werde.

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin spricht Klartext.
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin spricht Klartext.
IMAGO/ITAR-TASS

Bei einem Gespräch mit einem Blogger hat "Putins Koch" Jewgeni Prigoschin, der als Chef der Söldnergruppe Wagner gilt und seinen Spitznamen von seiner Cateringfirma hat, die seit Jahrzehnten den Kreml bekocht, mit überraschenden Aussagen für Aufsehen gesorgt.

"Wagner wird in kurzer Zeit aufhören zu existieren. Wir werden Geschichte sein, kein Grund zur Sorge – solche Dinge passieren", sagte Prigoschin im Gespräch mit dem russischen Kriegsblogger Semjon Pegow. Dies schreibt die Nachrichtenagentur Reuters.

Als dieser daraufhin fragte, ob solche Aussagen nicht alle kämpfenden russischen Soldaten und Söldner demoralisieren würde, sagte er, dass er sein Statement gerne wiederholen könne und argumentierte, dass seine Söldner in der Ukraine seit längerer Zeit schlecht versorgt würden, etwa mit Artilleriegeschossen.

Wann das Video genau aufgenommen wurde, ist unklar. Es ist nicht das erste Mal, dass Prigoschin offen Kritik am Kreml und dem russischen Militär äußert – im spätestens seit Kriegsbeginn totalitären Russland ein seltenes Phänomen.

Enorme Verluste und fehlende Munition

So tauchten bereits am Samstag Aussagen des Söldner-Chefs aus dem Gespräch mit Pegow auf, in denen Prigoschin extrem hohe Verluste beklagte und in Richtung des Kremls indirekt mit einem Abzug seiner Truppen aus dem seit Monaten umkämpften Bachmut droht.

Auch bei einem Abzug der Truppen aus Bachmut oder einem kompletten Rückzug der Söldner aus der Ukraine ist aber höchst unwahrscheinlich, dass die Wagner-Gruppe tatsächlich auch als Organisation aufhört zu existieren. Schliesslich ist die russische Invasion der Ukraine längst nicht der erste Krieg, in denen Wagner-Söldner kämpfen.

So sollen Prigoschins Truppen in Afrika etwa in Minen und der militärischen Ausbildung involviert sein. Laut dem "Independent" operiere die Gruppe etwa auch im Sudan, wo es seit Wochen zu Kämpfen zwischen der Armee und der paramilitärischen Gruppe RSF komme. Laut Prigoschin sei aber "seit über zwei Jahren kein Kämpfer der Wagner-Gruppe mehr im Sudan anwesend" gewesen.

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS