Gesundheit
So viele Österreicher sehen Gesundheitssystem negativ
Eine Gallup-Umfrage unter 1.000 Österreichern spricht deutliche "Worte". Das Gesundheitssystem wird im Land immer negativer gesehen.
Dem Gesundheitssystem attestieren die Österreicher "ein negativeres Zeugnis als in den Vorjahren". Im Allgemeinen sank die Zufriedenheit in den letzten 2 Jahren um gleich 21 Prozentpunkte, wie die "Gesundheitsstudie 2023" des Gallup-Instituts im Auftrag der Wiener Städtischen jetzt feststellte.
Nur 13 Prozent der Befragten geben dem österreichischen Gesundheitssystem nach Schulnoten ein "Sehr gut", ganze 19 Prozent ein "Genügend" bzw. "Nicht genügend". Der Rest teilt sich mit je 34 Prozent in der Mitte auf.
Nur mehr knapp jeder Zweite zufrieden
Lange Wartezeiten auf Termine und weniger Zeit, die Kassenärzte pro Patient zur Verfügung haben, wurden bemängelt. Ebenso sind die steigenden Selbstbehalte für Leistungen unter den genannten Auslösern des Negativtrends.
Die Folgen: Jeder Dritte hat österreichweit bereits eine Zusatzversicherung. Besonders gefragt sind die Privatarzt- und die Sonderklasse-Versicherungen. Bei 37 Prozent der Befragten sei das Interesse am Abschluss in den vergangenen 12 Monaten laut Umfrage sogar gestiegen.
Besonders gefragt sind alternativmedizinische Angebote, wie Homöopathie, Chiropraktik oder TCM (Traditionelle Chinesische Medizin). 68 Prozent der Befragten geben an, dass Alternativmedizin die Schulmedizin "gut ergänzen" kann.
Kinder weiterhin stark belastet
Durch Schul- und Kindergartenschließungen während der Lockdowns haben Kinder und Jugendliche immer noch mit den Spätfolgen der Corona-Krise zu kämpfen.
Der Anteil der Kinder bis 18 Jahre, die aus Sicht ihrer Eltern aktuell mental (sehr) belastet sind, sank auf 39 Prozent. Trotzdem immer noch ein alarmierendes Hoch.
Im Jahresverlauf geben nur 12 Prozent der Eltern an, bei ihren Kindern in den vergangenen 12 Monaten eine Verbesserung des mentalen Wohlbefindens wahrgenommen zu haben. Erfreulich ist der Anteil jener, die eine Verschlechterung bemerkten Dieser Wert ist auf 14 Prozent gesunken.
Eine Veränderung nehmen auch rund 4 von 10 Erwachsenen beim eigenen mentalen Wohlbefinden wahr: 22 Prozent bemerken eine Verschlechterung, ein Sechstel hingegen eine Verbesserung.