Politik

So sperrt Österreich heute nach 197 Tagen auf

Für viele ist der Tag wie Weihnachten und Geburtstag auf einmal: Gastro, Fitnesscenter, Kultur – alles öffnet erstmals seit dem 2. November wieder.

Heute Redaktion
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Am Mittwoch darf die "Wienerin" endlich wieder aufsperren.
Am Mittwoch darf die "Wienerin" endlich wieder aufsperren.
Denise Auer

Schnitzerl schmausen beim Wirten, Gewichte stemmen im Fitnesscenter, sich verzaubern lassen im Theater – ab Mittwoch ist das in ganz Österreich endlich wieder möglich! Ganz so wie früher ist es aber freilich – noch – nicht. Egal, ob Restaurant, Freizeit- oder Kultur-Einrichtung: Ohne Abstandsregelungen, FFP2-Maske, Registrierungspflicht und Nachweis der epidemiologischen Unbedenklichkeit heißt es auch weiterhin "Wir müssen draußen bleiben". Sperrstunde für alle ist um 22 Uhr. Die Regeln gelten bis 30. Juni, dann sollen weitere Lockerungen folgen.

Popcorn ist im Kino erlaubt

Zwischen Personen und Gruppen muss ein Platz frei bleiben.
Zwischen Personen und Gruppen muss ein Platz frei bleiben.
Sabine Hertel

Über ein halbes Jahr blieben die Leinwände in den Kinos schwarz. Während die großen Häuser wegen fehlender Blockbuster noch geschlossen bleiben, sperren heute viele Programmkinos auf: "Man merkt, den Leuten hat das Kino gefehlt", freut sich eine Sprecherin des Votivkinos (Wien Alsergrund) über den Andrang auf die Tickets. Auch in den Lichtspielhäusern gilt die 3-G-Regel. Indoor muss eine FFP2-Maske getragen werden (auch im Saal), Ausnahme gibt's fürs Popcornknabbern und Trinken. Besucher müssen sich zudem registrieren (wie in der Gastro).

Ohne Nachweis brausen gehen

Auch Bäder sperren auf.
Auch Bäder sperren auf.
Denise Auer

17 Sommerbäder, 11 Familienbäder, die Hallenbäder Hütteldorf und Brigittenau sowie das Theresienbad und das Donaustädtern Bad sperren am Mittwoch auf. Wer eine Runde schwimmen will, muss entweder getestet, geimpft oder genesen sein. In allen Innenräumen muss eine FFP2-Maske getragen werden. Freie Badeplätze zeigt die Stadt-Wien-Live-App an.

Wirte auf, aber Bar bleibt zu

Eddi Supersberger von der "Wienerin" bei der Abstandskontrolle.
Eddi Supersberger von der "Wienerin" bei der Abstandskontrolle.
Denise Auer

Auf die Schnitzel, fertig, los! Im Wiener Innenstadtlokal "Wienerin" (Petersplatz 1) liefen am Dienstag – wie wohl bei allen Gastrobetrieben des Landes – die letzten Vorbereitungen: Abstände wurden vermessen, Desinfektionsspender nach- und die Getränke- und Speisebestände aufgefüllt. Wer ins Panierte beißen will, muss sich an folgende Regeln halten: Registrierung und Nachweis des negativen Covid-Status (3-G-Regel) sind Pflicht, abseits vom Sitzplatz ist eine FFP2-Maske zu tragen. Indoor sind pro Tisch maximal vier Personen mit höchstens sechs Kindern (Ausnahme: gemeinsamer Haushalt), outdoor maximal zehn Personen plus zehn Kinder erlaubt. Die Bar ist tabu, ab 22 Uhr ist zu.

Beim Sport darf Maske runter

Schwitzen nur mit Abstand, viele Studios bieten vor Ort Tests an.
Schwitzen nur mit Abstand, viele Studios bieten vor Ort Tests an.
Denise Auer

Viel Homeoffice und wenig Bewegung bescherte so manchem Österreicher einen unerwünschten "Antikörper". Ab Mittwoch gibt's keine Ausreden mehr, denn auch die Fitnessstudios öffnen wieder. Beim "Heute"-Lokalaugenschein im "John Harris" am Wiener Margaretenplatz war schon alles für den Ansturm der Hantelstemmer und Laufband-Sprinter bereit. Für sie gilt: Beim Sport kann die Maske weg, sonst ist FFP2 Pflicht – auch in den Umkleiden. Für jeden Gast müssen mindestens 20 m2 zur Verfügung stehen, weiters gilt ein Mindestabstand von zwei Metern. Eine Registrierung ist ebenso verpflichtend wie der Nachweis des negativen CoV-Status (3-G-Regel). Viele Clubs bieten auch Corona-Tests vor Ort an.

Hotels zimmern sich eigene Tests

Im "Sacher" wurde am Mittwoch noch poliert.
Im "Sacher" wurde am Mittwoch noch poliert.
Helmut Graf

Die Böden sind gebohnert, die Luster poliert und die Polster aufgeschüttelt: Erstmals seit November darf das "Hotel Sacher" (Wien-Innere Stadt) am Mittwoch wieder für Privatgäste aufsperren. "Wir freuen uns sehr und die Buchungen werden immer mehr", berichtet eine Hotel-Sprecherin. Genauso wie in jedem anderen Hotel müssen sich auch die Gäste des "Sacher" an die 3-G-Regel halten: Nur wer getestet, geimpft oder genesen ist, darf einchecken. Wer keinen Nachweis dabeihat, kann sich direkt im Hotel testen lassen. Dort können auch die Wiederholungstests gemacht werden, wenn die Gültigkeit des Nachweises abgelaufen ist. Indoor gilt weiterhin Abstand halten und FFP2-Maskenpflicht. Mitarbeiter testen sich regelmäßig.

Ohne Test gibt's (k)ein Theater

Die Wiener Volksoper stellte einen Vorverkaufscontainer auf.
Die Wiener Volksoper stellte einen Vorverkaufscontainer auf.
Sabine Hertel

Österreich ohne Theater? Das ist ab Mittwoch zum Glück vorbei. Doch in den Häusern gelten strenge Regeln. Die Volksoper in Wien-Alsergrund (Bild) stellte sogar einen Vorverkaufscontainer auf, weil im Foyer sonst die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können. Für Gäste gilt die 3-G-Regel, die Tickets sind personalisiert, Kontaktdaten sind anzugeben. So können Besucher im Ernstfall verständigt werden. Während der gesamten Zeit gilt FFP2-Maskenpflicht. Zwischen Besuchergruppen muss mindestens ein Platz frei sein. Maximalauslastung: 50 Prozent. In der Pause darf nur am Platz gegessen und getrunken werden. Um 22 Uhr fällt der Vorhang.

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