Science
So lange siehst du den "grünen Kometen" noch
Der Komet C/2022 E3 war zuletzt zur Zeit der Neandertaler von der Erde aus sichtbar. Astronom Franz Kerschbaum, verrät wann und wo man ihn sehen kann.
Es ist ein Himmelsschauspiel, das sich nur alle 50.000 Jahre wiederholt: Der sogenannte "grüne Komet" C/2022 E3 hat am Mittwoch den erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn erreicht und fliegt in einem Abstand von nur 42 Millionen Kilometern an der Erde vorbei. Theoretisch könnte der Himmelskörper bei besonders günstigen Bedingungen sogar mit dem bloßen Auge zu sehen sein.
Zum letzten Mal war der sogenannte "Neandertaler-Komet" der Erde in der Steinzeit derart nahe. In einer Epoche, in welcher der moderne Mensch der Gattung Homo Sapiens gerade nach Europa einwanderte und dort auf seine Neandertaler-Verwandten traf.
Leuchtendes Grün am Nachthimmel
Je näher ein Komet der Sonne kommt, desto mehr Material gibt er ab. Das führt dazu, dass der Komet stärker leuchtet und dadurch heller am Nachthimmel zu sehen ist. Das ist bis Mitte Februar jetzt noch der Fall, solange der Mond nicht dazwischenleuchtet. Wo und wann der "grüne Komet" besonders gut zu sehen ist, hat Astronom Franz Kerschbaum vom Institut für Astrophysik an der Universität Wien gegenüber "Heute" verraten.
"Der Komet ist leicht von den Sternen zu unterscheiden, den während diese als Punkt am Nachthimmel erkennbar sind, handelt es sich bei einem Kometen um einen Art Nebel, der in diesem Fall grün leuchtet", so der österreichische Forscher. Sein wichtigster Tipp: "Raus aus der Stadt und am besten hinauf auf einen Berg. Umso dunkler der Platz ist, desto besser kann man den Kometen sehen."
LESER-AUFRUF:
Hast du den grünen Kometen bereits gesichtet, ihn vielleicht sogar mit der Kamera festgehalten und möchtest die Aufnahme anderen nicht vorenthalten? Dann schicke sie uns an [email protected].
Eine Sichtung mit freiem Auge hält Kerschbaum allerdings für sehr unwahrscheinlich. Ein Teleskop müsse man allerdings auch nicht mit sich rumschleppen: "Ein einfacher Feldstecher reicht vollkommen aus."
Die beste Möglichkeit
So habe man noch bis zum Wochenende die Möglichkeit den "grünen Kometen" zu beobachten. Dann funke die Helligkeit des Vollmondes dazwischen. Doch schon Anfang nächster Woche, mitten in den Semesterferien, seien die Bedingungen die ganze Nacht über wieder sehr gut, so der Astronom.
"Es werden bestimmt einige Skifahren und damit am Berg oben sein. Der perfekte Ort für eine Sichtung", so Kerschbaum. Der Komet stehe relativ hoch. "Wer am Abend nach dem Polarstern sucht und dann seinen Blick ein bisschen nach Osten schwenkt, kann ihn vielleicht entdecken."
In etwa zwei Wochen nehme die Helligkeit von C/2022 E3 jedoch bereits wieder ab. Dann heißt es wieder 50.000 Jahre warten.