Wirtschaft

Wer jetzt unbedingt den Stromanbieter wechseln sollte

Stromanbieter-Wechsel könnten sich künftig für viele Kunden wieder auszahlen. Experten warnen aber vor zu langer Vertragslaufzeit und Float-Tarifen.

David Huemer
So kann sich der Stromanbieter-Wechsel für dich wieder auszahlen.
So kann sich der Stromanbieter-Wechsel für dich wieder auszahlen.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

In Österreich ist Anfang Dezember die staatliche Strompreisbremse in Kraft getreten. In den Monaten davor warben Stromanbieter mit Neukundenangeboten von rund 40 Cent pro Kilowattstunde. “Erste Anbieter sind wieder in den Markt zurückgekehrt und haben mit neuen Angeboten wieder Wettbewerb hineingebracht. Die 40-Cent-Grenze reizen die meisten Anbieter jetzt zumindest bei Neukunden nicht mehr aus. Für etwa ein Viertel der Haushalte kann ein Wechsel des Stromanbieters wieder Sinn machen”, berichtet Energieexperte Stefan Spiegelhofer auf "durchblicker.at".

Der Wechsel des Stromanbieters kann sich deshalb für viele Kundinnen und Kunden wieder auszahlen. Derzeit verrechnen die Anbieter Österreichs Haushalten zwischen 10 und 64 Cent pro Kilowattstunde. Bei einem Verrechnungspreis von bis zu 40 Cent müssen Kunden bis Mitte 2024 nur 10 Cent pro Kilowattstunde bezahlen. Der Staat übernimmt bis zu 30 Prozent der Differenz zum Rechnungsbetrag. 

Jeder sechste Haushalt bezahlt mehr als 40 Cent pro Kilowattstunde

Aktuell können Neukunden günstige Verträge ab 26,5 Cent pro Kilowattstunde abschließen. Bestehende Verträge liegen derzeit in manchen Fällen weit über den Neukundenangeboten. So soll jeder sechste Haushalt mehr als 40 Cent bezahlen. Vor allem für diese Haushalte könnte ein Wechsel zu einem anderen Stromanbieter von Vorteil sein. 

"Diese Haushalte sollten jetzt auf jeden Fall einen Anbieterwechsel prüfen", empfiehlt Spiegelhofer, den Markt zu sondieren. 

Kurze Bindung und Vorsicht bei Float-Tarifen

Vorsicht ist allerdings bei der Laufzeit des neuen Vertrags geboten. Bei Festpreis-Angeboten wird eine Bindung bis mindestens Jahresende vereinbart. Sollten die Energiepreise während der Laufzeit weiter fallen, würde man erst danach davon profitieren. 

Experten warnen auch vor sogenannten Float-Verträgen. Diese werden zwar meist ohne Bindung abgeschlossen, können in vielen Fällen aber zu enormen Kosten führen. Die Anbieter orientieren sich bei diesem Tarif an den Großhandelspreisen. Sollte der Strompreis also sinken, wird die Ersparnis direkt an den Kunden weitergegeben. Eine Kostenexplosion auf den Energiemärkten kann hingegen zu enormen finanziellen Problemen führen. 

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