"Absoluter Blödsinn"

Ski-Ikone teilt vor Weltcup-Start knallhart aus

Am Samstag startet der Ski-Weltcup in die neue Saison. Deutschlands Legende Markus Wasmeier übt im Vorfeld scharfe Kritik am Weltverband FIS. 

Sport Heute
Ski-Ikone teilt vor Weltcup-Start knallhart aus
Deutschlands Ski-Ikone Markus Wasmeier wird deutlich.
Deutschlands Ski-Ikone Markus Wasmeier wird deutlich.

Mit dem Gletscher-Riesentorlauf der Frauen (Samstag) und der Männer (Sonntag) beginnt der Weltcup-Winter schon am kommenden Wochenende in Sölden. Obwohl es kaum geschneit hat, konnte auf dem Rettenbachferner eine Piste präpariert werden. Dank eines Schneedepots aus dem letzten Winter und der Beschneiung des Gletschers. Nun verläuft ein schmales Schneeband zwischen Felsen. Werbung für den Skisport sieht anders aus. 

Schon vor Wochen übten Ski-Stars wie Mikaela Shiffrin scharfe Kritik am frühen Weltcup-Auftakt, der seit 1993 mit einem Gletscher-Rennen stattfindet. Nun reihte sich auch Deutschlands Markus Wasmeier in die Riege der Kritiker ein. "Man weiß seit 20, 30 Jahren, dass sich der Winter nach hinten verschiebt, Oktober und November werden für Rennen eine ganz zähe Geschichte", meinte der Doppel-Olympiasieger von 1994. "Doch der Weltverband FIS reagiert darauf überhaupt nicht. Das prangere ich am meisten an", wurde Wasmeier deutlich. 

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    Scharfe Kritik an der FIS

    "Wenn man Wintersport weiter ausüben will, sollten die Verbände aufhören, sich die Natur so hinzubiegen, wie sie es wollen – sondern es umgekehrt machen", führte der deutsche Ski-Star mit Blick auf den dicht gestaffelten Weltcup-Kalender weiter aus. "Wo liegt im Dezember am meisten Schnee? Und dann plane ich es danach. Fangt doch in Amerika oder Skandinavien an. Erst danach legt man in Mitteleuropa los", skizzierte Wasmeier, wie ein künftiger Weltcup-Kalender aussehen könnte. 

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      Mindestens genauso fragwürdig wie den Riesentorlauf in Sölden findet der Deutsche die geplante Matterhorn-Abfahrt, die gerade durch teils illegale Bagger-Arbeiten Schlagzeilen macht. Die Premiere soll Anfang November stattfinden, nachdem die Rennen im vergangenen Jahr bereits abgesagt werden mussten – wegen Schneemangels. Die Abfahrt sei "aus sportlicher Sicht absoluter Blödsinn. Wenn dort die Sonne scheint, ist die Abfahrt vielleicht okay, aber bei diffusem Licht fährt man dort wie ein Blinder herum." 

      "Geht nur nach dem Geld"

      Wasmeiers Lösung deshalb: Mit den Gewohnheiten des Ski-Kalenders brechen. "Es geht nur nach dem Geld, weil in Europa mehr gezahlt wird als in Amerika. Ich weiß schon: Jeder wird jammern und will seine Rennen an den gleichen Tagen wie immer austragen. Aber es ist kein Wunschkonzert. An Traditionen sollte man nicht starr festhalten", erklärte der 60-Jährige, der bekrittelt, dass die Ski-Stars dabei "nur noch die Spielbälle" seien. 

      red
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