Österreich

Pisten schmelzen dahin, Ski-Vergnügen in Gefahr

Die weiße Pracht am Hahnenkamm in Kitzbühel war nur von kurzer Dauer. Mittlerweile ist die Piste wieder grün.

Heute Redaktion
Teilen

Der Skibetrieb in Kitzbühel ist heuer bereits seit einigen Wochen im Gange – und das, obwohl kein Schnee liegt. Am 13. Oktober schon ist am Resterkogel die Skisaison losgegangen, am Hahnenkamm fiel am 26. Oktober der Startschuss. Letzteres Gebiet musste aus Schneemangel allerdings schon wieder schließen. Die Pisten sind nicht befahrbar, weil das Schneeband aufgrund der ungewöhlich warmen Temperaturen dahinschmilzt.

"Wir hatten heuer mit außergewöhnlichen meteorologischen Verhältnissen zu kämpfen. Leider mussten wir deshalb am Hahnenkamm den Skibetrieb wieder einstellen", erklärte Josef Burger, Vorstand der Bergbahn Kitzbühel, der "Tiroler Tageszeitung". Aufgrund der Probleme habe man in Kitzbühel nun wieder auf Wanderbetrieb umgestellt.

Ökonomischer Erfolg

Nichtsdestotrotz sei der frühe Saisonstart bei den Wintersportlern sehr gut angekommen. Am Waldelift wurden seitens der Bergbahn Kitzbühel laut Bürger täglich beachtliche 2.500 bis 3.000 Fahrten verzeichnet. Auch wenn die Skisaison wegen des ungewöhnlich milden Wetters heuer anders als geplant verläuft, wolle man im kommenden Jahr wieder genauso früh starten, dafür aber besser vorbereitet. "Dann müssen wir an diesen Tagen mit dem Skibetrieb pausieren, das schont die Piste", so Burger.

Während am Waldehang am Hahnenkamm nun also die Wanderstöcke zum Einsatz kommen, sieht das am Resterkogel anders aus. Dort sei es weniger windanfällig, weshalb hier noch "Weltcup-taugliche Bedingungen" herrschen. "Derzeit trainieren die Schweizer Skidamen als Vorbereitung für Levi bei uns am Resterkogel", schildert der Vorstand der Bergbahnen.

Wetter-Übersicht
Österreich-, Europa- und Welt-Prognose, Berg- und Skiwetter sowie Wetter-Webcams im Blick: Alle Infos gibt es hier!

Ökologische Bedenken

Wenn auch sich demnach viele Skifahrer über den frühen – aber nur kurzzeitigen – Saisonstart gefreut haben, werden angesichts der ökologischen Auswirkungen auch kritische Stimmen laut. So hatte unter anderem der Tiroler Grünen-Politiker Michael Mingler das Beschneien der Piste schon im Oktober als "surreal" bezeichnet.

Wie geht es mit dem Wetter weiter?

Bald könnte sich das Problem auf natürliche Weise lösen. Denn mit Durchzug einer Kaltfront geht das föhnige Herbstwetter am Dienstag zu Ende. Anschließend baut sich direkt über Mitteleuropa ein kräftiges Hoch auf. Somit wird es laut den Experten von UBIMET im Flachland wieder sonnig, allerdings steigt hier die Frostgefahr an. Zum Ende der Woche kündigt sich nochmals deutlich kälteres Wetter an.

Am Dienstag hält sich in den Niederungen des Nordens anfangs wieder Nebel oder Hochnebel, der im Tagesverlauf aber langsam auflockert. Hartnäckiger hält sich dieser von der Wachau bis ins Weinviertel, zudem fällt hier zeitweise leichter Niesel. Im Westen ziehen nach einem meist sonnigen Vormittag wieder rasch Wolken auf und in den Nordalpen fällt stellenweise ein wenig Regen. Der Wind frischt mäßig bis lebhaft aus West auf und die Temperaturen erreichen 10 bis 17 Grad.

Der Mittwoch beginnt vor allem im Bereich der Nordalpen und im östlichen Bergland bewölkt, besonders aber im Flachland scheint bereits ab der Früh oft die Sonne. Tagsüber stellt sich dann auch in den restlichen Teilen des Landes sonniges Herbstwetter ein. Der Wind weht schwach bis mäßig aus nördlicher Richtung, dazu wird mit es Höchstwerten zwischen 8 und 15 Grad spürbar kühler. (red)