Politik

Sitzungssaal in der Hofburg ist jetzt fertig

Der Sitzungssaal in der Hofburg, in dem ab 16. August Nationalrat und Bundesrat tagen, ist nun bezugsbereit.

Heute Redaktion
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Nationalratspräsidentin Doris Bures hat den Saal besichtigt und freut sich über die großen baulichen Fortschritte in den vergangenen Monaten: "Es ist gelungen, im historischen Ambiente der Hofburg einen Plenarsaal einzurichten, der den Erfordernissen eines Arbeitsparlaments entspricht."

Für die Dauer der Generalsanierung des Parlamentsgebäudes wurde der Große Redoutensaal in der Hofburg zum Plenarsaal umgerüstet. Der längliche, gut 660 m2 große Raum gab den Rahmen für die Planung vor. Darüber hinaus unterscheidet sich die Möblierung im Plenarsaal in der Hofburg grundlegend von dem im Parlamentsgebäude am Dr.-Karl-Renner-Ring, so werden etwa aus derzeit sieben Sitzreihen sechs und die erste Reihe umfasst in der Hofburg 15 statt aktuell 12 Plätze.

Einen ganz besonderen Akzent setzen die farbenprächtigen, abstrakten Wand- und Deckengemälde, die der Maler Josef Mikl (1929-2008) nach dem Hofburgbrand 1992 angefertigt hat. Alleine das Deckengemälde ist rund 400 m2 groß.

Barrierefrei

Bei Sitzungen des Bundesrats wird der Saal mittels Rollos an der Unterseite der Galerie optisch verkleinert. Schließlich wurden notwendige Modernisierungsschritte vorweggenommen, die im Rahmen der Sanierung des Parlamentsgebäudes vorgesehen sind. So ist der Saal zur Gänze barrierefrei, das Podest für die Abgeordnetenplätze flacher angelegt, das RednerInnenpult kleiner.

Historisches Gebäude und knapper Zeitrahmen

Das Vorhaben hatte laut Robert Neunteufel, Projektleiter in der Burghauptmannschaft, gleich zwei große Herausforderungen zu bestehen:

1. Der knappe Zeitrahmen. Die Einbauarbeiten konnten erst nach Ende der Ballsaison beginnen und mussten bis Mitte Juli abgeschlossen sein. Damit das gelingen konnte, wurde das Plenum in einer Halle in Schwechat eins-zu-eins vorgefertigt.

2. Die historische Bausubstanz, die nur minimale Eingriffe zur Montage der Galerie zuließ. Auch konnten durch das historisch gewachsene Fassadenbild des Redoutensaaltraktes sämtliche Einbauten nur über zwei Fenster eingebracht werden. In der Folge mussten die z.T. einige hundert Kilo schweren Elemente händisch über Rampen auf Saalniveau transportiert werden. "Es ist einer enormen Kraftanstrengung aller am Projekt beteiligten Firmen und Personen zu verdanken, dass wir den Saal jetzt an das Parlament übergeben können", zog Neunteufel zufrieden Bilanz.

Projektbeteiligte

Alles in allem waren folgende 23 Unternehmen an den Einbauten beteiligt:

Vergabe, Abwicklung: Burghauptmannschaft Österreich, Abt. 301

Baubetreuung, Statik: ISP Ziviltechniker GmbH

Einreichplanung, Fluchtwegplanung: Arch. DI Martin Bachner GmbH

Planung Elektrotechnik: Ing. Büro für E-Technik, Ing. Christian Pichler

Planung Haustechnik: Ing. Büro Pölzl GmbH

Sicherheitsplanung: ITGA Ing. Büro Brunner GmbH

Prüfingenieur, Lastversuch: Dr. Karl-Heinz Hollinsky & Partner ZT GmbH

Restauratorische Betreuung: Mag. Klaus Wedenig

Podiumskonstruktion: Selberherr Raumausstattung GmbH

Galeriekonstruktion: Karl Mach GmbH

Einbau Kleiner Redoutensaal: Josef Göbel GmbH

Baumeisterarbeiten: Pittel+Brausewetter GmbH

Malerarbeiten: Reko Beschichtungstechnik GmbH

Saallicht, Sicherheitsverkabelung: Effects techn. Büro GmbH

Elektrotechnik Starkstrom: ELIN GmbH & Co KG

IT-Verkabelung, WLAN, LWL-Leitungsbau: Herbert Domkar GmbH

Lichtwellenleitungen: Mattig-Schauer GmbH

Sicherheitstechnik: Salzgeber GmbH

Haustechnik: Ing. Stefan Fuhrmann e.U.

Möblierung, Akustikpanele: Schwarzott

Adler-Replik: Vario Shape

Saaltechnik, Tonanlage: Siemens

TV-Technik:ORF

(red)