Niederösterreich
Silvester naht! Feuerwehr rüstet sich für Böllerunfälle
Mehrere Tote forderte in den letzten Jahren der verantwortungslose Umgang mit Böllern zu Silvester. Die Feuerwehr schult sich jetzt auf das Thema.
Für die meisten Niederösterreicher gehören Raketen und Silvester zusammen wie Pech und Schwefel. Doch nicht selten endet der Spaß irgendwo im Bundesland blutig. Erst vergangenes Jahr starben bei einem Böller-Unfall in Ternitz zwei Jugendliche, weil eine illegal gekaufte Kugelbombe zu früh zündete. Mehr dazu hier:
Böller-Tragödie in Ternitz
"Heute"-Berichterstattung:
- NiederösterreichToter (18) und mehrere Verletzte bei Böller-Drama in NÖ01. Januar 2023
- NiederösterreichBlutige Silvesternacht! Ein Toter und 3 Schwerverletzte01. Januar 2023
- NiederösterreichAuch zweiter 18-Jähriger starb jetzt nach Böllerunfall07. Januar 2023
- Niederösterreich2 Tote durch Böller! Quartett stand jetzt vor Gericht13. November 2023
- Zwei 18-Jährige totJugendliche zündeten Kugelbombe: "Ich stand in Flammen"20. November 2023
Aufklärung ist bester Schutz
Um auf etwaige Einsätze in der kommenden Silvesternacht gut vorbereitet zu sein, wurden jetzt die ehrenamtlichen Florianis des Abschnitts Pottenstein (Bezirk Baden) entsprechend geschult. "Einerseits steht die Feuerwehr bei solchen Unfällen vor der Herausforderung, sich bei der Rettung von Verunfallten angemessen zu schützen. Andererseits sind umfassende Informationen und Aufklärung der beste Schutz vor Unfällen mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen", sagt Initiator und Abschnitts-Feuerwehrkommandant Rudolf Hafellner. Er selbst ist schon lange beim Sprengdienst des Landesfeuerwehrverbandes engagiert und kennt sich mit Feuerwerkskörpern sowie Sprengsätzen bestens aus.
Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Gerald Lechner sowie Floriani und Pyrotechniker Roman Tomas erklärte er deshalb rund 70 Feuerwehrmitgliedern die häufigsten Unfallursachen im Detail – es ging um den Ankauf illegaler Pyrotechnik aus dem Ausland, unsachgemäße Handhabung und leichtsinnigen Umgang.
„Besondere Aufmerksamkeit wurde den Unfallursachen im Umgang mit Kugelbomben gewidmet, darunter die Gefahr der sofortigen Ladungsumsetzung beim direkten Zünden der Stoppine ohne Zeitverzögerung und die Verwendung keiner oder ungeeigneter Abschusseinrichtungen.“
"Besondere Aufmerksamkeit wurde den Unfallursachen im Umgang mit Kugelbomben gewidmet, darunter die Gefahr der sofortigen Ladungsumsetzung beim direkten Zünden der Stoppine ohne Zeitverzögerung und die Verwendung keiner oder ungeeigneter Abschusseinrichtungen. Praktische Vorführungen (...) verdeutlichten verschiedene Szenarien, von illegalen Böllern bis zur falsch abgefeuerten 150 mm-Kugelbombe", schildert Hafellner.
Die Florianis sollen nun als Vertrauenspersonen innerhalb der Bevölkerung auch Menschen, insbesondere Jugendliche, auf mögliche Gefahren aufmerksam machen.
"Bereits die Verhinderung eines Unfalls rechtfertigt den Aufwand dieser Schulung", so der Feuerwehrkommandant.