Politik
Sigi Maurer bekommt türkis-grüne Schlüsselrolle
Sigi Maurer polarisiert wohl auch in Zukunft, aber nicht an der Spitze eines Ministeriums. Die Grünen brauchen sie an einer anderen Position.
Im Wahlkampf warnte FPÖ-Chef Norbert Hofer noch vor einer grünen Innenministerin Sigi Maurer – davon wird, abgesehen davon, dass das Ressort türkis besetzt wird, nun endgültig nichts. Genau genommen übernimmt Maurer gar kein Ministerium oder Staatssekretariat. Das berichtet der "Standard" unter Berufung auf Eingeweihte am Montag.
Limitierte Personalreserven
Der Grund ist simpel: Der grüne Klub im Nationalrat braucht eine Chefin. Werner Kogler, der diese Position derzeit inne hat, wechselt wohl als Vizekanzler in die Regierung. Als Ersatz kommt nur Maurer in Frage. Denn sie ist dann die einzige verbleibende Parlamentarierin, die bereits für die Grünen im Nationalrat saß. Alma Zadic war in der vergangenen Legislaturperiode für die Liste Jetzt im Parlament tätig, dürfte als Justizministerin aber ebenfalls auf der Regierungsbank Platz nehmen.
Der Rest der grünen Abgeordneten saß zwar bereits teilweise in Landtagen, dem Bundesrat oder im EU-Parlament, die Feinheiten des Nationalrats kennen sie allerdings noch nicht. Bleibt nur Klubobfrau Sigi Maurer übrig.
Mächtige Position
Der Posten ist nicht zu unterschätzen. Obwohl Klubobleute keine "echten" Mitglieder der Bundesregierung sind, nehmen sie an Koordinierungssitzungen und an Ministerräten teil. Mehr noch: Alle Gesetze wandern über ihren Tisch, denn die müssen ja mit einer Mehrheit im Nationalrat abgenickt werden.
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