Prozess in Wels
"Sieg Heil" zu Gigi-D'Agostino-Hit – Trio vor Gericht
Ein Mädchen (16) und zwei Männer (19, 25) sollen zum Party-Hit "L’Amour toujours" u.a. "Heil Hitler" gesungen haben. Jetzt steht das Trio vor Gericht.
Der Sommer ist lange vorbei, der große Skandal zu Beginn der heißen Jahreszeit aber noch in leidvoller Erinnerung. Auf der deutschen Partyinsel Sylt versammelten sich im Mai zahlreiche junge Erwachsene und sangen rassistische Parolen zum 90er-Hit des italienischen DJ Gigi D'Agostino.
Sie grölten "Deutschland den Deutschen" und "Ausländer raus". Auch hierzulande fand die Aktion zahlreiche Nachahmer. Ein Trio aus Oberösterreich (16, 19, 25) steht deswegen am Mittwoch vor dem Landesgericht Wels.
Dem Mädchen und den zwei Männern wird vorgeworfen, in Bad Ischl (Bez. Gmunden) zu den Klängen des Party-Hits die "Ausländer raus"-Variante gesungen zu haben. Zusätzlich sollen die drei den Hitlergruß gezeigt sowie "Heil Hitler" und "Sieg Heil" gerufen haben.
Der 16-jährigen Angeklagten droht eine Haftstrafe von bis zu 2,5 Jahren. Die beiden Anderen könnten sogar eine Haft bis zu fünf Jahren ausfassen. Alle drei Personen bestreiten die Tat. Laut Gericht soll es jedoch zwei Zeugen geben.
NÖ verbietet Hit
In Niederösterreich zog der Landesverband der Feuerwehren Anfang Sommer die Notbremse: Das berühmte Party-Lied bei den etwa 1.000 Festen im Land wurde verboten. Via Newsletter ging die Empfehlung an alle Einsatzstellen raus.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Ein Trio aus Oberösterreich, bestehend aus einem 16-jährigen Mädchen und zwei Männern im Alter von 19 und 25 Jahren, steht vor dem Landesgericht Wels, weil sie angeblich zum Party-Hit "L’Amour toujours" von Gigi D'Agostino rassistische Parolen wie "Heil" und "Sieg Heil" gesungen haben sollen
- Die Angeklagten bestreiten die Vorwürfe, doch es gibt laut Gericht zwei Zeugen, die die Tat bestätigen könnten