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Sie wollte sterben – jetzt ist Frau ohne Lachen Model
Aufgrund einer seltenen Krankheit kann die 24-Jährige ihren Mund und ihre Augen nicht bewegen. Sie wollte sich 6 Mal umbringen, jetzt ist sie Model.
Tayla Clement lebt in Neuseeland und wurde beinahe in den Tod getrieben, weil sie mit einer seltenen Krankheit geboren wurde, die dazu führt, dass sie ihren Mund und ihre Augen nicht bewegen kann. Sie leidet am äußerst seltenen Möbius-Syndrom. Bei dieser Erkrankung kommt es aufgrund einer Unterentwicklung bestimmter Nerven zu Gesichtslähmungen. Sie ist nicht in der Lage, ihre Mundwinkel zu einem Lächeln anzuheben, ihre Augen von einer Seite zur anderen zu bewegen, ihre Augenbrauen anzuheben oder ihre Oberlippe zu bewegen.
Das Möbius-Syndrom wurde 1888 erstmals von Paul Julius Möbius, einem Neurologen aus Leipzig, beschrieben und später nach ihm benannt. Es zählt zu den sehr seltenen Syndromen.
Ursächlich für das Möbius-Syndrom ist eine Unterentwicklung des VI. und VII. Hirnnerven. Der VI. Hirnnerv ist für die seitliche Bewegung des Auges verantwortlich, der VII. Hirnnerv steuert die mimische Muskulatur. Man nimmt an, dass diese Unterentwicklung durch pränatale Mangeldurchblutung des Gehirns verursacht wird. Auch genetische Ursachen, Schwangerschaftstrauma, Drogenmissbrauch werden als ursächlich diskutiert.
Die Symptome sind von Geburt an vorhanden, da die Patienten nicht lächeln, die Stirn runzeln oder die Augenbrauen hochziehen können. Häufig haben sie auch ein kleines Kinn und einen kleinen Mund sowie eine kurze Zunge, und auch Zahnanomalien sind häufig. Die Erkrankung beeinträchtigt auch die Muskeln, die die Augen steuern, so dass die Patienten ihren Kopf bewegen müssen, um von einer Seite zur anderen zu schauen. In einigen Fällen sind die Patienten nicht in der Lage, zu blinzeln oder ihre Augen zu schließen, was zu Augentrockenheit oder Reizungen führen kann. Weitere Merkmale des Syndroms sind Knochenanomalien in Händen und Füßen, schwache Muskeln, Hörverlust und Entwicklungsverzögerungen. Betroffene haben meistens eine normale Intelligenz, aber aufgrund ihrer fehlenden Mimik hält man sie oft für dumm oder unfreundlich.
Jahrelange Mobbing-Qual
Tayla wurde während der gesamten Schulzeit gemobbt, weil sie keine Mimik zeigen konnte. Im Alter von 11 Jahren wurde sie schließlich körperlich gequält, nachdem eine achtstündige Operation zur Bildung einer neuen Nervenverbindung in ihrem Gesicht erfolglos geblieben war. Bei der intensiven Operation wurde Gewebe aus ihrem rechten Oberschenkel an beiden Mundwinkeln und bis zur Schläfe hinzugefügt. "Ich sah so schrecklich aus, dass die Krankenschwestern und meine Eltern mich nach der Operation anderthalb Wochen lang nicht in den Spiegel schauen ließen", sagte Tayla. "Ich dachte, die Operation würde alle meine Probleme lösen, weil ich so viel gemobbt wurde. Aber das tat sie nicht." Es dauerte 12 Monate bis sie sich von der Operation erholt hatte, und sie versuchte, ein tapferes Gesicht aufzusetzen, als sie in die Schule zurückkehrte.
Der schwere traumatische Stress löste im Alter von 17 Jahren dissoziative Krampfanfälle aus, wobei Tayla fünf Monate lang bis zu 10 Anfälle pro Tag hatte. Tayla sagte: "Ich hatte so schwere Depressionen, dass die Ärzte mir sagten, meine psychische Gesundheit sei so schlecht wie die eines Soldaten, der unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet."
"The Girl who can't smile"
In den folgenden Jahren arbeitete sie daran, ihre Individualität anzunehmen, indem sie ins Fitnessstudio ging, mit dem Laufen begann und meditierte. Tayla nahm ihre Situation auch selbst in die Hand, indem sie den Instagram-Account "The Girl Who Can't Smile" einrichtete, auf dem sie Fotos aus ihrem Alltag und Einblicke in ihr Leben mit dem Möbius-Syndrom und Typ-1-Diabetes veröffentlicht. Mittlerweile hat sie über 26.000 Follower.
Nachdem die 24-Jährige sechs Selbstmordversuche überlebt hat, setzt Tayla nun auf ihr Äußeres: Einen Vertrag mit der internationalen Modelagentur Zebedee hat sie schon in der Tasche. Sie möchte ihrem jüngeren Ich ein Vorbild sein und will zeigen, dass Einzigartigkeit einen nicht unwürdig macht. Das Model erklärte, dass sie sich nicht an eine Zeit in der Schule erinnern kann, in der sie nicht gemobbt oder beschimpft wurde.