Wien
Neuer Anlauf für Seilbahn auf den Wiener Kahlenberg
Ausflugsgäste sollen künftig von Wien-Heiligenstadt via Floridsdorf auf den Kahlenberg gondeln – noch hängt das Vorhaben aber in der Luft…
Die Seilbahn auf den Kahlenberg ist wie ein alter Jukebox-Hit. Seit 2013 wird die Platte regelmäßig gespielt, außer Behörden-Hickhack passierte bisher jedoch wenig. Im Vorjahr kam dann Bewegung in die Sache, das Bundesverwaltungsgericht gab grünes Licht.
Alter Hit in neuem Gewand
Nun wurden neue Pläne präsentiert. Die Trasse soll von der U4-Station Heiligenstadt (Wien-Döbling) über die Donauinsel nach Jedlesee (Wien-Floridsdorf) führen. Von dort geht es nach Strebersdorf – und dann steil hinauf auf den Kahlenberg. Auf dem dortigen Parkplatz soll eine Bergstation entstehen. Der berüchtigte "Roadrunner"-Treff wird entsiegelt und begrünt.
Heurigen-Idylle bleibt unberührt
Die Heurigen-Idylle im Kahlenbergerdorf bleibt unberührt, so Projektbetreiber Hannes Dejaco zu "Heute". "Die Trasse wird daran vorbei führen." Die Fahrtzeit für die 5,6 Kilometer lange Strecke soll 19,56 Minuten betragen. In Strebersdorf ist auch ein Park&Ride mit 630 Plätzen und 1.000 Fahrradboxen geplant.
Begrünte Stationen
Die Stationen sollen begrünt und in das Landschaftsbild integriert werden. Bei der Haltestelle Donauinsel Nord soll es neben Gastronomie auch einen Fahrradverleih geben. Um die Privatsphäre der Anrainerinnen und Anrainer zu gewährleisten, ist die Seilführung entlang des Hubertusdamms sehr niedrig gehalten. Die Trasse verläuft dort hinter der bereits vorhandenen Lärmschutzwand.
80 Prozent weniger Busverkehr
Gut für die Umwelt: Verkehrsstudien zufolge soll die Seilbahnverbindung auf den Kahlenberg eine Reduktion der Autofahrten um mindestens 50 Prozent bringen. Zudem wird eine Vermeidung von 80 Prozent der Reisebusse aus Grinzing erwartet. Die Seilbahn soll ganzjährig in Betrieb sein, auch Nachtfahrten sind möglich.
70 Millionen Euro investiert
70 Millionen Euro werden in das Gondel-Projekt investiert, im Sommer soll das Baubewilligungsverfahren starten. Auch ein naturschutzbehördlicher Bescheid ist dafür notwendig. Erst dann kann mit dem Bau begonnen werden.
Stadt Wien ist nicht begeistert
Die Stadt Wien zeigt sich abwartend: "Es gibt zu diesem Projekt noch keinen naturschutzbehördlichen Bescheid der Stadt Wien – es ist noch nicht einmal ein naturschutzbehördliches Ansuchen dazu eingelangt", heißt es dazu aus der zuständigen MA 22. Grundsätzlich gebe es zu dem Projekt Kahlenberg-Seilbahn bereits mehrfach negative Stellungnahmen der Stadt, heißt es weiter. "An den fundamentalen inhaltlichen Bedenken der Stadt Wien hat sich nichts geändert."