Romance Scams

"Sei paranoid": Darum schlägt Meta jetzt Alarm

Meta warnt aktuell vor einer neuen Welle von Romance Scams: Betrüger setzen zunehmend auf KI-generierte Bilder, Videos und Stimmen.
16.02.2025, 21:37

Am Freitag war Valentinstag – der Tag der Liebe, für Betrüger aber auch die perfekte Gelegenheit, um ahnungslose Menschen gezielt hinters Licht zu führen. Internetkriminelle nutzen immer raffiniertere Methoden, um sich als vermeintliche Traumpartner auszugeben und Opfer finanziell auszunehmen.

Besonders besorgniserregend: Die Täter setzen zunehmend auf künstliche Intelligenz (KI), um ihre Identität zu verschleiern. Der Technologiekonzern Meta warnt am Mittwoch deshalb vor einer neuen Welle von sogenannten Romance Scams, bei denen KI-generierte Videos und Stimmen zum Einsatz kommen. Zu Meta gehören Facebook, Instagram und WhatsApp.

KI-Technologie verschärft das Problem

Romance Scams sind kein neues Phänomen. Doch mit KI-Technologie können Betrüger nun überzeugendere Identitäten erschaffen. "Sie können sich hinter täuschend echten Videobildern und Stimmen verstecken, sodass sie selbst bei Videoanrufen glaubwürdig erscheinen", erklärte David Agranovich, Leiter der globalen Bedrohungsabwehr bei Meta.

Laut Meta wurden allein 2024 über 408.000 betrügerische Accounts aus Nigeria, Ghana, Benin und Kamerun entfernt.

Französin fiel auf falschen Brad Pitt hinein

Ein bekanntes Beispiel sei auch eine Betrügergruppe mit Sitz in Kambodscha, die gezielt Menschen anspreche, die Japanisch oder Chinesisch sprechen. Laut Forschern von OpenAI nutzten die Täter fortschrittliche KI-Programme, um täuschend echte Inhalte zu erstellen und Sprachnachrichten in verschiedene Sprachen zu übersetzen.

Wie gefährlich Romance Scams sein können, zeigt ein aktueller Fall aus Frankreich. Eine 53-jährige Frau namens Anne verlor 830.000 Euro an einen Betrüger, der sich als Hollywood-Star Brad Pitt ausgab. Die Täter nutzten KI-generierte Bilder und Videos, um ihre Identität glaubwürdig erscheinen zu lassen.

Romance Scams werden immer professioneller

Die Masche: Die Täter nehmen über soziale Netzwerke, Dating-Apps oder Messenger-Dienste Kontakt auf, bauen über Wochen oder Monate Vertrauen auf und täuschen Liebe oder tiefe Zuneigung vor. Dann folgt die Geldforderung – sei es für eine angebliche Notlage, eine Investitionsmöglichkeit oder Reisepläne, die nie realisiert werden.

Rachel Tobac, Sicherheitsexpertin bei Meta, rät zu gesunder Skepsis: "Be politely paranoid" (abgeschwächt auf Deutsch in etwa: Sei gesund misstrauisch). Wer online eine neue Liebe findet, sollte misstrauisch werden, wenn es plötzlich um Geld geht. Besonders dann, wenn angeblich dringende Überweisungen gefordert werden – etwa für medizinische Behandlungen, Reisegebühren oder berufliche Chancen.

So schützt man sich

Um sich vor Romance Scams zu schützen, raten Experten zu folgenden Vorsichtsmaßnahmen:

  • Skepsis bei schnellen Liebesbekundungen: Betrüger bauen oft in kurzer Zeit intensiven emotionalen Druck auf.
  • Misstrauen bei Geldforderungen: Ob Banküberweisung, Kryptowährungen oder Gutscheine – Geld zu verlangen ist ein Warnsignal.
  • Videoanrufe kritisch prüfen: Falls die Kamera nie eingeschaltet wird oder die Person unnatürlich wirkt, könnte KI im Spiel sein.
  • Fakten checken: Wer behauptet, ein US-Soldat oder Prominenter zu sein, kann oft leicht entlarvt werden – beispielsweise über Google-Bilder oder offizielle Websites.
{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } 16.02.2025, 21:37
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