"Überall Blut"

Sechs Messerstiche! "Weil er Freundin so geliebt hat"

Eine brutale Bluttat erschütterte Linz-Ebelsberg. Nun steht der mutmaßliche Täter (25) in Linz vor Gericht. Ihm droht eine lange Strafe.
Oberösterreich Heute
29.01.2025, 12:39

Es war ein heißer August-Tag, als sich kurz vor 18 Uhr in der Rudolf-Kunst-Gasse schreckliche Szenen abspielten. Mit einem Küchenmesser soll ein Serbe (25) plötzlich im Auto seine Freundin (22) angegriffen haben. Nach mindestens sechs Stichen konnte sich die schwer verletzte junge Frau aus dem Wagen retten.

Sie schleppte sich mit letzter Kraft in den Eingang eines Mehrparteienhauses, suchte dort verzweifelt und in Todesangst Hilfe. "Sie hat bei allen Nachbarn geläutet, bis ihr jemand die Eingangstür unten geöffnet hat. Überall im Gang war Blut, als ich nach Hause gekommen bin", erzählte damals eine schockierte Anrainerin in den "OÖN".

Laut Staatsanwaltschaft brach die 22-Jährige dann zusammen. Bewohner leisteten Erste Hilfe, alarmierten die Rettungskräfte. Im ersten Stock des Hauses wurde sie in einer Wohnung versorgt. Doch da hörte der 25-Jährige noch nicht auf: Er verfolgte seine Ex-Freundin, klopfte an die Tür und drohte, sie umzubringen.

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Danach soll sich der Angreifer selbst mit dem Küchenmesser mehrmals in die Herzgegend gestochen haben. Beamte der Schnellen Interventionsgruppe (SIG) der Polizei nahmen den mutmaßlichen Täter dann wenige Minuten später fest. Sowohl die junge Frau als auch der Mann mussten Notoperiert werden.

"Weil er sie so geliebt hat"

Die Frau überlebte schwer verletzt, der Mann kam in U-Haft. Seit kurz nach 9 Uhr steht der Verdächtige in Linz vor dem Richter und den Geschworenen. Im weißen Hemd, schwarzen Jeans, Brille. Der mutmaßliche Messerangreifer wollte sich offenbar von seiner besten Seite geben. Seine Antworten im Prozess hielt er knapp, er bekannte sich aber schuldig.

Es tue ihm "natürlich sehr leid", ließ er über den Dolmetscher verkünden. Das Messer habe er eigentlich nur mitgenommen, weil er ihr Angst einjagen wollte. Im Auto soll er dann laut seinem Verteidiger "nur mehr schwarz gesehen" haben.

Das Motiv für die Tat: Verzweiflung, "weil er sie so geliebt hat", wie der Mann den versuchten Femizid vor dem Richter rechtfertigen wollte. Der Prozess ist bis in die Abendstunden anberaumt, mehrere Zeugen sollen noch aussagen. Für den Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Angeklagten zehn bis 20 Jahre Haft oder sogar eine lebenslange Freiheitsstrafe.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 29.01.2025, 13:35, 29.01.2025, 12:39
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