Burgenland

"Schwierige Situation": Nun großer Asyl-Ansturm im Land

Die Asyl-Situation in Österreich spitzt sich immer mehr zu. Am Grenzübergang Nickelsdorf werden täglich Hunderte Migranten aufgegriffen.

Nicolas Kubrak
In Österreich wurden bis August 2022 56.149 Asylanträge gestellt. (Archivfoto vom Juli 2022)
In Österreich wurden bis August 2022 56.149 Asylanträge gestellt. (Archivfoto vom Juli 2022)
Leserreporter

Die Zahl der Asylwerber in Österreich steigt im rapiden Tempo an: Bis August 2022 wurden im ganzen Land 56.149 Asylanträge gestellt. Das entspricht einem 195%-igen Plus im Vergleich zum Vorjahr. Mit 31.500 Fällen gibt es außerdem einen Rekord an abgelehnten Anträgen. Bundesquartiere wie das größte Erstaufnahmelager in Traiskirchen sind mittlerweile heillos überfüllt.

Meiste Asylwerber derzeit aus Indien

Die stärkste Gruppe im August waren – wie es auch schon im Juli der Fall war – Flüchjtlinge aus Indien. Somit lösen sie syrische und afghanische Staatsbürger ab, die in den vergangenen Jahren die größte Gruppe darstellten. Laut Polizeisprecher Helmut Marban erklärte im "Ö1-Morgenjournal", dass Personen aus Indien derzeit 25 bis 30 Prozent der täglich verzeichneten Migranten (rund 400 pro Tag insgesamt) ausmachen. Viele von ihnen stammen aus der indisch-pakistanischen Grenzregion Punjab.

Deshalb kommen so viele Inder nach Österreich

Die hohe Zahl an indisch-stämmigen Migranten wirft viele Fragen auf. "In Indien gibt es kaum Arbeit und ich habe gesehen, dass es in Österreich Arbeit gibt", schilderte ein Asylwerber gegenüber "Ö1". "Es gibt kaum Arbeit, ich möchte Feldarbeit leisten in Deutschland", sagt ein anderer. Aber warum sind es gerade indische Staatsbürger, die nach Österreich kommen? "Vermutlich liegt es an der Visumfreiheit in Serbien, die ihnen erlaubt, in die Nähe der EU zu kommen", erklärt Marban im Gespräch mit "Heute". Dennoch sei von vielen Österreich gar nicht das Ziel-Land: "Man gibt durchaus Absichten, in andere europäische Länder weiterzureisen", stellt der Polizeisprecher fest.

Marban: Großer Zuwachs an Schlepperfestnahmen

Trotz des 195%-igen Plus der Asylanträge sei man weit von einer kritischen Situation entfernt, man habe alles unter Kontrolle, beruhigt Marban. "Die Polizei hat in der Vergangenheit mit schwierigen Situationen umgehen müssen, daher hat man die Strategien angepasst", erklärt er. So gibt es im Burgenland strategische Schwerpunkte in den Hotspots Neusiedl am See und Pullendorf. Neben dem Migranten-Zuwachs sei es laut Marban wichtig, die Schlepperkriminalität zu bekämpfen. So gab es dieses Jahr bereits 216 Schlepperfestnahmen, das ist mehr als 2021 (169) und 2020 (100). Das liege unter anderem daran, dass ín letzter Zeit die Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern, dem Bundesheer, aber auch Ungarn, viel besser geworden sei. "Es ist alles unter Kontrolle, Schlepper bekämpfen ist unser Ziel Nummer 1", schließt der Polizeisprecher ab.

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