Gesundheit
Schwerer Corona-Verlauf – Forscher finden Ursache
Warum manche schwer an Corona erkranken und andere nur leichte Symptome zeigen – dafür haben Forscher der Universität Zürich nun einen Grund entdeckt.
Dass ein hohes Alter und spezielle Vorerkrankungen das Risiko für einen schweren Corona-Verlauf erhöhen, ist bereits bekannt. Die Mehrheit der mit SARS-CoV-2 infizierten Personen ist entweder asymptomatisch oder entwickelt leichte Symptome wie Fieber, Husten und Atemnot. Bei etwa 8 Prozent der COVID-19-Patienten treten jedoch die schweren Komplikationen Lungenentzündung, Atemstillstand und akutes Atemnotsyndrom (ARDS) auf, die häufig eine Aufnahme auf die Intensivstation und eine mechanische Beatmung erfordern. Das betrifft jedoch keineswegs nur Risikogruppen, sondern kann auch junge und augenscheinlich gesunde Menschen treffen. Woran liegt das? Welcher Trigger ist dafür verantwortlich? Dieser Frage haben sich jetzt Schweizer Wissenschaftler gestellt, die für ihre Entdeckung sogar mit dem Theodor-Frerichs-Preis 2022 ausgezeichnet wurden.
Im Rahmen ihrer Studie, die auf dem Fachportal Cell veröffentlicht wurde, hat die Immunologin Stefanie Kreutmair und ihr Team die an der Immunabwehr beteiligten Zellen von 121 Covid-19-Patienten genauer untersucht. Die Ergebnisse wurden verglichen mit den Daten von 21 gesunden Menschen und mit denen von 25 Patienten, die an einer schweren, aber nicht durch Sars-CoV-2 verursachten Lungenentzündung erkrankt waren, informiert die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin.
Mangel einer bestimmten Gruppe von Killer-T-Zellen
Mit einem neuartigen Analyseverfahren konnten die Forscher nun identifizieren, worin das Besondere in der Immunantwort bei einem schweren COVID-19-Verlauf liegt: Es ist der Mangel einer bestimmten Gruppe von Killer-T-Zellen im Blut. Dies könnte ein wichtiges Frühwarnzeichen für einen schweren Verlauf der SARS-CoV-2-Infektion sein und sich als Indikatorwert eignen. Die Ergebnisse könnten unmittelbaren Einfluss auf die Behandlung von Patienten mit COVID19 im Krankenhaus haben. So könnte der Bluttest helfen, das Risiko für einen schweren Verlauf frühzeitig zu erkennen. Diese Patienten könnten dann engmaschiger überwacht und frühzeitig spezifisch gegen SARS-CoV-2 behandelt werden.