Steigende Gewalt
Schüler mit Pistole – Direktor packt über Zustände aus
Ein Wiener Schuldirektor prangert massive Integrationsmissstände an. Er spricht von Schülern mit Vorstrafen, Waffen und Islamisierung in der Klasse.
Die Gewalt an den Schulen nimmer immer mehr zu. Alleine in Wien gab es im vergangenen Schuljahr 814 Suspendierungen – und damit mehr als doppelt so viele wie noch vor Corona 2018/2019. Besonders die Mittelschulen stehen im Brennpunkt.
Erst kürzlich hatte sich eine Pädagogin wegen der schrecklichen Zustände an "Heute" gewandt. Sie schilderte, dass sogar die Polizei kommen, nachdem eine Lehrerin eine Klasse nicht mehr unter Kontrolle bekam.
An der selben Schule musste bereits Jahr zuvor ein Schüler suspendiert werden, nachdem er eine Lehrerin mit Mord bedrohte und dann sogar eine Polizistin attackierte.
Gegenüber dem TV-Sender "Puls24" packte nun sogar ein Direktor einer städtischen Wiener Schule aus. "Ich habe immer wieder Waffen gefunden, in unterschiedlichsten Ausmaß: Schlagring, Klappmesser... Es hat auch ein Schüler mal eine Pistole mitgehabt", schildert Christian Klar, Leiter der Franz Jonas Europaschule im 21. Wiener Gemeindebezirk. Das Gewaltpotenzial ist enorm: "Wir haben Schüler, die haben Vorstrafen wegen Raubüberfällen, wegen Schlägereien, wegen Körperverletzung..."
Gummibärli "haram"
Nicht alltägliche Zustände, doch die Kritik einer jahrelang verabsäumten Integration von Kindern mit Migrationshintergrund ist aktueller denn je. Besonders bedenklich ist, dass die Islamisierung laut dem Pädagogen bereits im Klassenzimmer stattfindet.
Die Liste der Herausforderungen ist Direktor Klar zufolge lange: "Ob es jetzt darum geht, wie sich Mädchen kleiden müssen, was man essen darf, dass Lehrer und Lehrerinnen zur Belohnung keine Gummibärli mehr austeilen dürfen, weil das 'haram' ist... das Fordern nach Gebetsräumen..."
Mehr Geld vom Bund gefordert
Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) will den Problemen mit einem Einsatz von Sozialarbeiterinnen an den Schulen begegnen. Gleichzeitig fordert er von ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek eine Gesetzesänderung, um das finanzielle Abstrafen der Eltern von Härtefällen zu ermöglichen.
Dazu solle der Bund außerdem noch mehr Geldmittel für Standorte mit größeren Integrationsherausforderungen locker machen. Eine entsprechende Evaluierung der Problemschulen laufe bereits, heißt es aus dem Büro Polaschek dazu.
Timeout-Klassen, Empathie und Zivilcourage
Die Notwendigkeit für Sicherheitspersonal und Metalldetektoren in der Franz Jonas Europaschule sieht Direktor Klar noch nicht. Man habe allerdings mittlerweile sogenannte Timeout-Klassen geschaffen. Hier werden Problemschüler zeitlich befristet separat von ihren Mitschülern unterrichtet.
Das könne die Gewaltspirale aber auch nicht durchbrechen, so Bildungspsychologin Christiane Spiel gegenüber "Puls24": "Man muss mit den jungen Menschen arbeiten. Sie müssen verstehen, was es für die Opfer bedeutet. Und letztlich müssen wir auch denjenigen, die nicht direkt beteiligt sind, zeigen, was sie tun können. Denn damit fördern wir auch Zivilcourage bei Erwachsenen."
Bist du Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe!
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Polizei-Notruf: 133