Arbeitslosen-Aggression

Schreiduelle, Beschimpfungen und Gewalt beim AMS

AMS-Mitarbeiter beklagen steigende Aggression bei den Kunden. Der AMS-Chef glaubt, dass dies mit den verhängten strengeren Regeln zusammenhängt.

Newsdesk Heute
Schreiduelle, Beschimpfungen und Gewalt beim AMS
Eine AMS-Filiale in Graz
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com (Archivbild)

Beim Arbeitsmarktservice (AMS) erhalten Arbeitslose unter gewissen Bedingungen Beratung und finanzielle Unterstützung. In den steirischen Filialen geht es offenbar häufiger hitzig zur Sache, wie orf.at berichtet.

Die Aggression mancher Kunden steige – Schreiduelle, Beschimpfungen und auch Handgreiflichkeiten nehmen zu, wie der Landesgeschäftsführer Karl Heinz Snobe bestätigt. Bei einer Graz-Filiale hat man bereits einen Sicherheitsdienst engagiert.

"Es sind Auffälligkeiten in den vergangenen Wochen und Monaten, und wir merken, dass einfach einzelne Personen ein sehr aggressives Verhalten an den Tag legen. Auch mit körperlicher Bedrohung sind wir konfrontiert", so Snobe gegenüber ORF.

2.000 Sperren im ersten Halbjahr

Woher kommt die Wut? Der AMS Chef glaubt, dass strenger gegen Arbeitslose vorgegangen wird, welche die Suche nach einer neuen Beschäftigung nicht ernsthaft genug betreiben. Die Zahl der Sperren des Arbeitslosengeldes nehme aktuell wieder zu.

Allein in der ersten Jahreshälfte habe man mehr als 2.000 Mal die Auszahlung wegen Vereitelung der Arbeitsaufnahme ausgesetzt – ein Anstieg von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. "Wir machen darauf aufmerksam, informieren unsere Kundinnen und Kunden. Dass es wirklich vom ersten Tag der Arbeitslosigkeit an darum geht, einen neuen Job zu suchen", sagt Snobe.

Außerdem könne der Anstieg an Aggressionen laut AMS daran liegen, dass wieder mehr Jüngere arbeitslos werden. Die Arbeitslosigkeit bei Unter-25-Jährigen liegt bei 14 Prozent – nahezu doppelt so hoch, wie bei den Über-50-Jährigen (7,4 Prozent).

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