Wien

Enthüllt: Zoo-Chef will sich mit Pumpgun bewaffnen

Immer bizarrer werden die Nachrichten aus Schönbrunn. Direktor Stephan Hering-Hagenbeck will sich im Zoo mit "Dirty Harry"-Revolver schwer bewaffnen. 

Schönbrunn-Chef Stephan Hering-Hagenbeck wollte einen Waffenpass. Die Polizei lehnte ab.
Schönbrunn-Chef Stephan Hering-Hagenbeck wollte einen Waffenpass. Die Polizei lehnte ab.
Sabine Hertel, Faksimile "Heute"

Erst wollte er den Zootieren ihre Namen nehmen, nun taucht seiner in einem Akt der Polizei auf – Schönbrunn-Chef Stephan Hering-Hagenbeck (55) steckt in einer tierisch skurrilen Auseinandersetzung mit den Behörden. Der gebürtige Deutsche (seit 2020 Chef im Zoo) beantragte im März 2021 bei der Behörde einen Waffenpass und eine Ausnahmebewilligung zum Führen einer Pumpgun. Sein Ansinnen begründete er "mit dem Risiko einer vorsätzlichen 'Tierbefreiung' durch Tierrechtsaktivisten".

Neben einer großkalibrigen Schrot-Repetierflinte benötige er auch eine 44er-Magnum, bekannt aus "Dirty Harry". Die Polizei lehnte ab und konterte: "Die Abwehr von gefährlichen Angriffen liegt grundsätzlich bei den Sicherheitsbehörden und der Sicherheitsexekutive".

"Polizei hat nicht genug Kenntnisse"

Genau hier hakte Hering-Hagenbeck in seiner Stellungnahme vor dem Verwaltungsgericht (die Verhandlung fand am 30.6. statt, eine Entscheidung steht aus) auch ein und kritisierte – als geschmacklosen Vergleich – die für ihn offenbar zu lange "Reaktionszeit der Polizei beim Terroranschlag 2020". Dass die Wega den Attentäter nur neun Minuten nach dem Notruf erschossen hatte, fand freilich weltweit Anerkennung.

Großkalibrige Schrot-Repetierflinte, 44er-Magnum: Diese Waffen will der Zoodirektor.
Großkalibrige Schrot-Repetierflinte, 44er-Magnum: Diese Waffen will der Zoodirektor.
Faksimile "Heute"

In einem Statement gegenüber "Heute" legt der Zoo-Direktor – er lässt sich privat regelmäßig zur Jagd auf Schwarzwild einladen – sogar noch nach und behauptet, dass die Polizei nicht so schnell vor Ort sein und sich im Tiergarten zurechtfinden könne, wie das leitende Personal. Hering-Hackenbeck: "Die Polizei verfügt auch nicht über die zoologischen Kenntnisse, um beurteilen zu können, wann ein gefährliches Tier noch vergrämt werden kann, und wann es rasch getötet werden muss."

"Waffen einfach zu schwach"

Herkömmliche Waffen seien "einfach zu schwach, um das Großraubwild und Großwild, wie zum Beispiel Löwen, Leoparden, Bären und Elefanten im Fall eines Auskommens aus deren Gehegen rasch und verlässlich zu stoppen". Die bei Wega und Cobra vorhandenen Waffen und ihre Kaliber seien für diese Aufgabe schlicht "nicht geeignet".

Zu "Heute" sagt Hering-Hagenbeck: "Die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher, aber eben auch der Tiere, ist die höchste Priorität und größte Verantwortung des Tiergarten Schönbrunn und damit auch meine." Dazu gehöre, "vor allem auch angemessen auf große, gefährliche Tiere einwirken zu können, wenn Menschen in Gefahr sind", betont er.

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