"Schmerzhaft, leid" – so reagiert Babler auf Wahl-Desas

Die SPÖ kommt nicht zur Ruhe! Am Montag wurde eine unfassbare Wahl-Panne bekannt, die sich beim Parteitag in Linz zugetragen hat: Denn nicht Hans Peter Doskozil ist der neue SPÖ-Chef, sondern Andreas Babler.

Wie die Leiterin der Wahlkommission Michaela Grubesa bei einer Pressekonferenz erklärte, ist bei der Auszählung ein technischer Fehler unterlaufen. Bei der Überprüfung des Ergebnisses am Montag fiel ihr der Fauxpas auf.

Doskozil: "Tiefpunkt für österreichische Sozialdemokratie"

Aufgrund eines technischen Fehlers in der Excel-Liste wurde das Ergebnis vertauscht: "Die Stimmzettel haben nicht mit dem digital verkündeten Ergebnis zusammengepasst. Kein einziges Mitglied der Wahlkommission hat am Samstag eine Kontrolle gefordert. Dafür möchte ich mich entschuldigen", so Grubesa.

Doskozil akzeptiert die Niederlage und gab kurz nach der Verkündung eine Pressekonferenz. "Das ist ein Tiefpunkt für die österreichische Sozialdemokratie, ich wurde darüber informiert, dass es Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung gab. Das Ergebnis der Delegierten ist aber zur Kenntnis zu nehmen und somit möchte ich Andreas Babler recht herzlich gratulieren", erklärt der burgenländische Landeshauptmann in einem ersten Statement.

Er selbst werde die Bundespolitik verlassen: "Mit einem Wahlergebnis muss man auch umgehen können. Für mich ist der Prozess abgeschlossen. Ich werde aus dem Burgenland weiter für die Sozialdemokratie kämpfen." Das Kapitel Bundespolitik sei für Doskozil "ein für allemal abgeschlossen".

Babler fordert neuerliche Überprüfung der Stimmen

Auch der neue SPÖ-Chef Andreas Babler meldete sich danach bei einer Pressekonferenz im SPÖ-Klub im Parlament zu Wort.  Grubesa habe ihn kurz nach 15 Uhr kontaktiert und ihm mitgeteilt, dass die Zuteilung der Stimmen falsch war. "Zunächst möchte ich die Wahlkommission ersuchen, die Stimmen nochmal zu überprüfen", erklärte Babler zu Beginn.

"Es ist wichtig, dass keine Fragezeichen bleiben, ich erwarte mir absolute Transparenz und Klarheit, das schulden wir unserer Partei, den Mitgliedern und Wählerinnen und Wählern", so der Traiskirchner Bürgermeister weiter.

"Möchte mich aus tiefstem Herzen entschuldigen"

"Sollte das Ergebnis stimmen, werde ich das Amt übernehmen und ich möchte mich aus tiefstem Herzen entschuldigen. Das was passiert ist, ist durch nichts zu rechtfertigen. Diese Vorkommnisse sind für alle Beteiligten schmerzhaft, das tut mir für die gesamte Bewegung leid. Wenn ich diese Partei übernehme, werde ich am völligen Comeback der Sozialdemokratie arbeiten", so Babler.

Er werde sich nun mit seinem Team beraten. Fragen waren bei der Pressekonferenz nicht zugelassen.