Coronavirus

"Schlimmere Situation" – Expertin macht Masken-Ansage

Weihnachten steht vor der Tür und damit kommt auch die Zeit der zwischenmenschlichen Nähe. Was das nun für das Corona-Management bedeutet.

Michael Rauhofer-Redl
Ein allgemeines Comeback der FFP2-Pflicht ist nicht ausgeschlossen, aber derzeit eher unwahrscheinlich. Archivbild. 
Ein allgemeines Comeback der FFP2-Pflicht ist nicht ausgeschlossen, aber derzeit eher unwahrscheinlich. Archivbild. 
ALEX HALADA / AFP / picturedesk.com

Auch wenn sich die Coronazahlen in den vergangenen Tagen und Wochen einigermaßen stabil präsentierten, ist die Pandemie noch nicht gänzlich überstanden. Aktuell macht eine neue "Höllenhund"-Mutation etwa den Experten Sorgen. Zeitgleich hat auch die klassische Influenza ein Comeback gegeben. Denn erstmals seit zwei Jahren gibt es zu dieser Jahreszeit wieder deutlich mehr Grippe-Kranke. 

Die Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit und GECKO-Chefin Katharina Reich sieht den mittlerweile wieder legereren Umgang mit dem Virus als Ursache für die Ausbreitung der Influenza. Die vergangenen beiden Jahre seien nicht vergleichbar mit der heurigen Situation. Klar sei aber, dass die "Corona"-Maßnahmen – Abstand halten, FFP2-Maske und Hände waschen – auch gegen eine Grippe-Infektion helfen würden. 

Keine Maskenpflicht in Sicht

Eine groß angelegte Maskenpflicht, etwa in Supermärkten oder öffentlichen Verkehrsmitteln schloss Reich am Dienstag im Gespräch mit dem ORF-Radio Ö1 allerdings vorerst aus. Denn um einen großen epidemiologischen Effekt zu haben, müsste die Maskenpflicht auf deutlich mehr als die genannten Bereiche angewandt werden. Aktuell setze man auf die Eigenverantwortung der Bevölkerung. Die Maske sei nur noch in vulnerablen Settings, wie etwa im Gesundheitswesen, verpflichtend. Nachsatz: Eine Maskenpflicht behalte man sich für "schlimmere Situationen" vor.

Was das Thema Impfung betrifft, vertritt Reich eine klare Meinung. So rät sie etwa zur Kombi-Impfung bestehend aus Influenza- und Coronaschutzimpfung. Das sei "überhaupt kein Problem" und passe gut zueinander – "und dann hat man das auch erledigt". Und wie sieht es mit der vierten Corona-Impfung aus? Viele Personen sind ja trotz der dreifachen Spritze infiziert gewesen. Reich betont, wie wichtig die aus drei Teilimpfungen bestehende Grundimmunisierung ist. 

Spricht sich für eine vierte Impfung aus: GECKO-Chefin Katharina Reich
Spricht sich für eine vierte Impfung aus: GECKO-Chefin Katharina Reich
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Impfung in Vorweihnachtszeit sinnvoll

Danach hänge es davon ab. Sollte man genesen sein, könne man sechs Monate abwarten, um sich den Booster zu holen. Allerdings müsse man diese Zeitspanne auch nicht ausreizen. Reich spielt auf die (Vor-)Weihnachtszeit an, in der Menschen wieder vermehrt "intensiven" Kontakt miteinander hätten, in der man womöglich auch vulnerable Personen treffe. Den angepassten Impfstoff könne man sich auch vor Verstreichen eines halben Jahres nach einer Infektion holen. 

Und wie sieht es mit dem fünften Stich aus? Derzeit gelte eine diesbezügliche Empfehlung nur für Personen, die älter oder chronisch krank seien. Die Frage sei aber auch eine, die auf europäischer Ebene besprochen werde. Reich geht davon aus, dass man allmählich in einen Zyklus hineinkomme, in der man sich jährlich die Corona-Schutzimpfung holen wird – ähnlich wie bei der Grippe.

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