Politik

Schlepper, Flüchtlinge – die Asyl-Bilanz für Österreich

Innenminister Gerhard Karner stellte am Dienstag den "Schlepperbericht 2022" vor. Insgesamt wurden 712 Schlepper in Österreich festgenommen.

Heute Redaktion
Beim Kampf gegen die Schlepperkriminalität gehe es laut Karner darum, Menschenleben zu retten.
Beim Kampf gegen die Schlepperkriminalität gehe es laut Karner darum, Menschenleben zu retten.
GERD PACHAUER / APA / picturedesk.com

Am Dienstag präsentierte Innenminister Gerhard Karner bei einer Pressekonferenz den "Schlepperbericht 2022". Dieser sei laut dem Minister eine Leistungsbilanz der Polizei im Kampf gegen Schlepperkriminalität. Wie Karner zu Beginn erklärte, wurden im Jahr 2022 insgesamt 712 Schlepper in Österreich festgenommen. Das sei eine Steigerung von 62 Prozent. Im Jahr 2021 lag die Quote bei 441 Festnahmen.

"Menschenleben retten"

"Dies unterstreicht den konsequenten Weg der Polizei. Es geht darum, Menschenleben zu retten. Tausende Menschen sterben jährlich durch Ertrinken oder Ersticken", so der Minister.

Erst vergangene Woche wurde in Villach ein Schlepper festgenommen, der mit einem LKW unterwegs war. Darin waren 35 Menschen eingepfercht und drohten zu ersticken. Bei der polizeilichen Ermittlungsarbeit geht es laut Karner um grenzüberschreitende Kommunikation und behördenübergreifende Arbeit. Schon im Jahr 2016 wurde ein Kooperationszentrum in Wien eingerichtet.

Auch Schlepper aus der Ukraine tätig

Die meisten Schlepper kamen im Jahr 2022 aus Syrien und der Türkei, aber auch aus der Ukraine. Über 50 ukrainische Schlepper wurden im vergangenen Jahr identifiziert.

Vier Flüchtlinge starben

Insgesamt wurden 109.000 Flüchtlinge aufgegriffen. Vier Menschen kamen im vergangenen Jahr ums Leben, drei davon im Burgenland bei einem Verkehrsunfall und einer in Niederösterreich. Schlepper arbeiten vorwiegend mit gefälschten Dokumenten und Last- oder Kastenwägen. 13.000 Menschen haben Österreich wieder verlassen. 60 Prozent von ihnen freiwillig, der andere Teil durch Abschiebungen.

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