"Ausgeschlossen ist niemand"

Doskozil macht im ORF erste Koalitions-Ansage

Das Finale der Interviews mit dem Burgenland-Spitzenkandidaten gab Landeshauptmann Hans Peter Doskozil – mit ersten Andeutungen in Richtung Koalition.

Newsdesk Heute
Doskozil macht im ORF erste Koalitions-Ansage
Hans Peter Doskozil im "Burgenland heute" Interview.
ORF2

Die Serie der Interviews mit den Spitzenkandidaten in "Burgenland heute" schließt, wie sollte es anders sein, mit dem Landeshauptmann. Hans Peter Doskozil ist in Bezug auf die geplatzten Ampel-Verhandlungen auch nach wie vor der Meinung, "dass die Sozialdemokratie durch dieses Wahlergebnis keinen Regierungsauftrag bekommen hat". Das einzig Einende der drei Parteien sei gewesen, die FPÖ zu verhindern. "Das kann im Ergebnis keine tragfähige Regierung sein."

Sozialdemokratische Selbstreflexion

Natürlich sei es für die Sozialdemokratie aber auch kein ideales Bild, jetzt nicht in der Regierung vertreten zu sein, sagt er im ORF. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse man aber auch schon vor den Wahlen glaubwürdige Politik machen. Der FPÖ-Wahlsieg liege nicht in der Stärke der Partei, sondern in der Schwäche der Anderen. Bei der SPÖ wurde es ihm zu folge "verabsäumt", auf die richtigen Themen zu setzen.

Soll es einen Wechsel an der roten Spitze geben? Das solle man in Ruhe überlegen, so Doskozil, Schnellschlüsse seien jedenfalls fehl am Platz. "Eine Selbstreflexion würde uns guttun." Am Ende des Tages könne man gegebenenfalls über das Personal reden. "Wir sollten jetzt einmal Ruhe bewahren und Andreas Babler an der Spitze bleiben."

Bevölkerung schon überzeugt

Angesichts der ihm bevorstehenden Wahl zeigt er sich sicher, die Menschen nicht erst im Wahlkampf, sondern schon durch die politische Arbeit zuvor überzeugt zu haben. In den Bereichen Mindestlohn, Gratis-Kindergarten und Pflege seien große Änderungen herbeigeführt worden. "Ich vertraue in die Bevölkerung, dass sie sieht, was wir geleistet haben."

In Sachen möglicher Koalitionspartner gehe es ihm jedenfalls nicht um persönliche Befindlichkeiten oder Präferenzen, sondern darum, mit wem man das beste Programm erarbeiten kann. "Ausgeschlossen ist niemand."

Die Wahl selbst wird jedenfalls extrem spannend. Doskozil könnte knapp die absolute Mehrheit halten, doch mit nur wenigen Prozentpunkten Unterschied auch komplett aus der Regierung fliegen – zugunsten einer blau-schwarzen Mehrheit. Die Optionen hängen insbesondere davon ab, ob die Grünen in den Landtag kommen.

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    Landesgeschäftsführer Kevin Friedl und Landesgeschäftsführerin Jasmin Puchwein.
    Landesgeschäftsführer Kevin Friedl und Landesgeschäftsführerin Jasmin Puchwein.
    ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

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    Auf den Punkt gebracht

    • Landeshauptmann Hans Peter Doskozil äußerte sich im ORF-Interview zu möglichen Koalitionen und betonte, dass niemand ausgeschlossen sei.
    • Er kritisierte die SPÖ für verpasste Chancen und hob die Notwendigkeit einer Selbstreflexion hervor, während er gleichzeitig seine bisherigen politischen Erfolge betonte und Vertrauen in die Bevölkerung zeigte.
    red
    Akt.