Ukraine-Krieg
Schlechte Moral, Disziplin – Russland gehen Panzer aus
Die russischen Streitkräfte versuchen nun, die Stadt Awdijiwka zu umzingeln: Bisher mit mäßigem Erfolg, ein Großteil der Panzer musste dran glauben.
Die ostukrainische Stadt Awdijiwka rückt zusehends in den Mittelpunkt des militärischen Geschehens im kriegsgebeutelten Land. Südlich von Bachmut gelegen, priorisiert Russland aktuell die versuchte Einkreisung der Stadt. Doch laut dem britischen Geheimdienst haben die russischen Streitkräfte bisher nur geringe Forstschritte auf Kosten heftiger Verluste zu verbuchen.
Demnach habe ein Regiment einen Großteil seiner Panzer verloren, so der Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Der Versuch, die Stadt von Süden her zu umzingeln, habe das 10. Panzerregiment fast alle gepanzerten Fahrzeuge gekostet.
Moral am Boden
Das Regiment ist Teil des 3. Armeekorps, dessen Zustand schon seit längerem miserabel sein soll, so die Briten. Es gäbe zahlreiche Berichte, dass die Formation mit Problemen wie schlechter Disziplin und Kampfmoral zu kämpfen habe. Trotz einer in Belarus durchgeführten Ausbildung scheint die Formation "nur eine begrenzte Kampfeffektivität zu zeigen".
Taktisch fehlerhafte Frontalangriffe seien vermutlich für die hohen Verluste verantwortlich. Ähnliches hatte sich bereits vor wenigen Wochen in Wuhledar gezeigt. Awdijiwka war bis vor einem Jahr eine florierende Industriestadt mit 30.000 Einwohnern, die der Krieg großteils vertrieben hat. Am Dienstag forderte der Chef der ukrainischen Militärverwaltung die Verbliebenen dazu auf, die Stadt zu verlassen: "Ihr müsst gehen, ihr müsst eure Sachen packen, vor allem mit euren Kindern".