Schilling kassierte für Polit-Auftritte im TV Geld

Lena Schilling sprach gerne und ausführlich über ihre Ideale – und achtete dabei darauf, dass auch für sie selbst am Ende etwas herausschaut. Wie nun aus einem Transparenzbericht des Europäischen Parlaments hervorgeht, ließ sich die Grünen-Mandatarin für ihre Auftritte im Privatfernsehen bezahlen.

Klima-Kolumne brachte wöchentlich 400 € ein

EU-Abgeordnete müssen gemäß Geschäftsordnung in Bezug auf "Transparenz und Integrität" ihre Berufstätigkeiten der letzten drei Jahre offenlegen. Schilling hat insgesamt fünf Beschäftigungen eingemeldet. So zum Beispiel ihre Klima-Kolumne, die sie von Juni 2023 bis Februar 2024 wöchentlich in einer Tageszeitung verfasst und dafür pro Erscheinen 400 Euro kassiert hat.

Weitaus spannender ist die Entlohnung der Neo-Politikerin und früheren Aktivistin (Lobaucamp) für Auftritte in politischen Diskussionssendungen bei Puls24. Der Sender vergütete in ihrer Aktivisten-Zeit jede Teilnahme im Privat-TV mit 400 Euro.

In dem Schriftstück, das den Titel "Erklärung über die privaten Interessen der Mitglieder" trägt, gibt Lena Schilling auch an, Obfrau im Verein zur Förderung von politischer Partizipation gewesen zu sein. Aus dieser Tätigkeit hat sie jedoch kein Einkommen erzielt.

Tanzunterricht und Buch-Erlöse

Durch Tanzunterricht – wie berichtet, hatte sie als Beruf auf der Grünen Liste ja Tanzlehrerin angegeben – hat sie durchschnittlich 300 Euro eingenommen. Dieser Wert variiere je nach Anzahl gegebener Stunden. Wie viele das waren, geht aus dem Transparenzbericht nicht hervor. Sehr wohl aber, dass sie als Buchautorin im Amalthea-Verlag im Jahr 2023 exakt 2.848 Euro verdient hat. Am 24. Oktober 2022 war ihr Buch "Radikale Wende – weil wir eine Welt zu gewinnen haben" erschienen. Seitens des Amalthea-Verlags ist aber noch eine Jahresabrechnung ausstehend. Die erwartete Summe übersteigt laut Meldung die Grenze von 5.000 Euro brutto pro Kalenderjahr jedoch.

Livestream blieb schwarz

Lena Schilling stand im Wahlkampf wiederholt in der Schusslinie – sie soll in ihrem Privatleben einen kreativen Zugang zur Wahrheit gepflegt haben. Ihr seien "Fehler passiert", gestand sie ein. Als einzige Partei jedoch übertrugen die Grünen eine brisante Pressekonferenz nicht im Livestream. Dieser blieb 30 Minuten lang schwarz. Auf die Frage einer ORF-Journalistin, warum sie gelogen habe, sagte Schilling schwammig: "Die Hintergründe dessen werde ich vielleicht irgendwann erklären. Ich habe Verantwortung übernommen(...), mich dazu verhalten, um den Schaden, der hätte entstehen können, abzuwenden."