Hunderte Millionen Schulden
Scheichs wollen sich Benkos Luxushotel schnappen
Pleitier René Benko schuldet Scheichs aus den Emiraten hunderte Millionen. Jetzt greifen sie nach dem Hotel Bauer in Venedig, einst ein Signa-Juwel.
René Benko hat es nach den Milliardenpleiten in seinem Signa-Imperium mit vielen Gläubigern zu tun. Mit einer Gruppe dürfte insbesondere nicht zu spaßen sein – mit den Scheichs aus Dubai und den Emiraten, bei denen die insolvente Signa und der Tiroler mit hunderten Millionen in der Kreide stehen.
Insbesondere geht es um rund 250 Millionen Euro, welche die Herrscherfamilie in Abu Dhabi Benko noch im vergangenen Sommer aus ihrer Familienschatulle geliehen hat. Brauchen tun die Scheichs dieses Geld nicht, aber sie fühlen sich in ihrer Ehre verletzt, wollen nicht als die Betrogenen dastehen. Insider hatten zuletzt von einer "Armada an Leuten" berichtet, welche die Scheichs auf Benko angesetzt hätten. Er werde "mehr Bodyguards" brauchen, hatte es ebenso geheißen.
Benko selbst hatte bei seiner Befragung im parlamentarischen U-Ausschuss am 22. Mai davon gesprochen, dass die Scheichs "hunderte Millionen Euro" von ihm privat fordern.
Erster Auftritt: René Benko sagt vor COFAG-U-Ausschuss aus
Ein heftiger Streit ist jetzt auch um eine der Top-Immobilien aus dem Portfolio der Signa Prime entstanden, das Luxushotel Bauer Palazzo in Venedig. Das noble Fünfstern-Haus direkt am Canale Grande, das seit 2020 zur Signa gehörte und seit 2022 mit einem 135-Millionen-Euro-Kredit der Raiffeisenlandesbank Wien-NÖ saniert wird, soll im Rahmen des Abverkaufs der Vermögenswerte der insolventen Signa Prime an die deutsche Industriellenfamilie Schoeller gehen.
Der Deal wurde Ende April bekannt gegeben. Das endgültig grüne Licht seitens Banken und Behörde fehlt jedoch noch. Und jetzt versucht just ein Investor aus Abu Dhabi hineinzugrätschen und meldete Anspruch auf die Immobilie an, wie die "Presse" berichtete. Das Hotel Bauer in der Lagunenstadt soll dem Investor AC Limited aus Dubai im Vorjahr als Sicherheit für eine Finanzierung gegeben worden sein.
Die Scheichs hätten die Angelegenheit an einen Vermögensverwalter in Großbritannien weitergereicht.
Nun dürfte jedenfalls ein langer Rechtsstreit drohen – bis hin zu einer möglichen Rückabwicklung des Hotel-Verkaufs an die Schoeller-Gruppe. Geld ist seitens der Deutschen für das "Bauer" laut "Presse" aber noch nicht an die Signa Prime geflossen.