Das versprach Benko seinen Kindern kurz vor der Pleite

So emotional und persönlich hat man den Immobilienjongleur noch nie gesehen! In einem Video, das Ende 2022 bei einem internen Signa-Event aufgenommen wurde, philosophiert René Benko über seine Familie. Kurz vor der Pleite machte er seinen Kindern ein brisantes Versprechen.

Aktuell steht es nicht gut um den einstigen Vorzeigeunternehmer. Am Mittwoch tanzte Benko überraschend zum Start des gegen ihn persönlich gerichteten Konkursverfahrens vor dem Innsbrucker Landesgericht an. Wie "Heute" berichtete, zeigte er sich erstmals seit der Signa-Pleite wieder in der Öffentlichkeit.

Totz Krise: Benko-Party im 5-Sterne-Hotel

Dass Benko trotz Krise bei der Signa bis zum Ende ordentlich Geld rausgehauen hat, zeigt das Video einer internen Unternehmensfeier. Wie "Bild" berichtet, mietete der Tiroler noch im Dezember 2022 das komplette Fünf-Sterne-Ressort "Interalpen-Hotel" für seine besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Drei Tage soll die Party nahe Seefeld in Tirol gedauert haben. Für die "Signa Days" soll der komplette Wellnessbereich trockengelegt worden sein, heißt es.

Ein Video von der Party, das "Bild" nun veröffentlichte, zeigt Benko persönlich wie nie zuvor: Er erzählte von seinen Kindern, die ihren Vater nie sehen. "Ich hab meinen Kindern versprochen: 2027 machen wir eine Europatour. Jetzt muss es fast eine Weltreise werden", erzählt der Signa-Gründer seiner Belegschaft. "Ich werde ihnen zeigen, warum ich nie da bin und warum ich, selbst wenn ich da bin, immer den Kopf woanders habe."

Dafür wollte der Tiroler zum fünfzigsten Geburtstag mit seinen Kindern eine Reise durch sein Imperium machen und alle Benko-Denkmäler anschauen. "Von Hamburg, über Berlin, München, Wien, Venedig, Bozen bis zum Chrysler Building New York", erzählt er dem Publikum.

Bei der Party tanzten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im 5.300 Quadratmeter-Wellnessbereich zum ABBA-Hit "Waterloo". Zum Party-Finale sprach auch Benkos Immobilien-Chef Timo Herzberg sowie Signa-Aufsichtsratschef und Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer.

Brisant sind die ausufernden "Signa Days" vor allem in Anbetracht der schwierigen Lage, in der sich die Signa-Gruppe befand. Im Dezember 2022 stand das Imperium schon kurz vor dem Zusammenbruch. Denn nur zwei Wochen vorher hatte mit Klaus-Michael Kühne einer der wichtigsten Anteilseigner Benko den Geldhahn zugedreht, wie "Heute" berichtete.

Obwohl Kühne zeitweise über eine halbe Milliarde Euro in die Signa gesteckt hatte, ließ der Milliardär den Tiroler fallen wie eine heiße Kartoffel. "Es tut mir leid – das Vertrauen ist zerstört", schrieb Kühne an Benko in einem vertraulichen Mail. Da Benko damals dringend frisches Geld benötigte, soll der Kühne-Ausstieg der Anfang vom Ende gewesen sein. Wenige Monate später brach das Signa-Kartenhaus endgültig zusammen.