Gesundheit

Schauspielerin klagt Zeitung wegen "fettem" Foto

Die irakische Schauspielerin verklagt die Zeitung Economist wegen Verwendung ihres Bildes in einem Artikel über "dicke" arabische Frauen.

Sabine Primes
Dieses Bild von Enas Taleb ist der Stein des Anstoßes - aufgenommen 9 Monate vor Erscheinen im beklagten Artikel.
Dieses Bild von Enas Taleb ist der Stein des Anstoßes - aufgenommen 9 Monate vor Erscheinen im beklagten Artikel.
SABAH ARAR / AFP / picturedesk.com

Eine irakische Schauspielerin verklagt die britische Zeitung "Economist" wegen der Verwendung eines Bildes von ihr zur Illustration eines Artikels über arabische Frauen, die "dicker" sind als Männer. Der Artikel "Warum Frauen in der arabischen Welt dicker sind als Männer" erschien Ende Juli 2022 und wurde mit einem Bild von Enas Taleb unterlegt, das vor neun Monaten auf dem Babylon International Festival im Irak aufgenommen wurde.

Im Artikel wird argumentiert, dass Armut und gesellschaftliche Beschränkungen, die Frauen zu Hause halten, einer der Gründe sind, warum mehr arabische Frauen als Männer übergewichtig sind. Ein weiterer Grund könnte sein, dass "Kurven" von einigen Männern als attraktiver empfunden werden. "Iraker zitieren oft Enas Taleb, eine Schauspielerin mit üppigen Kurven (im Bild), als Schönheitsideal", heißt es in dem Artikel mit Verweis auf Talebs Bild.

Gesund und glücklich

Die Schauspielerin und TV-Moderatorin bezeichnete den Artikel als "Beleidigung der arabischen Frau im Allgemeinen und der irakischen Frauen im Besonderen" und fragte, warum sich der Economist "für dicke Frauen in der arabischen Welt und nicht in Europa oder den USA" interessiere. Der Artikel wurde auch in den sozialen Medien kritisiert und beschuldigt, "rassistisch" und "sexistisch" zu sein und arabische Frauen zu "beschämen". Im Gespräch mit dem Fernsehsender al-Arabiya TV sagte die 42-Jährige, sie sei in den sozialen Medien mit "schikanösen Kommentaren" konfrontiert worden. Dem Magazin "New Lines" sagte sie, sie sei gesund und glücklich mit ihrem Aussehen. "Für mich ist das alles, was zählt."

Rechtliche Schritte eingeleitet

Außerdem sei das Bild ohne ihre Erlaubnis aus dem Zusammenhang gerissen und mit Photoshop bearbeitet worden, berichtete die BBC. Sie habe bereits rechtliche Schritte in Großbritannien eingeleitet. "Ich habe beschlossen, gegen "The Economist" wegen der Titelgeschichte gerichtlich vorzugehen. Ich verlange eine Entschädigung für den emotionalen, mentalen und sozialen Schaden, den mir dieser Vorfall zugefügt hat. Mein Anwaltsteam und ich bereiten die nächsten Schritte vor", sagte Taleb gegenüber Rasha Al-Aqeedi vom "Newslines Magazine".

Taleb postete auf Instagram ein Video ihrer Anwältin Samantha Kane, die sagte, sie vertrete die Schauspielerin in einer "Verleumdungsangelegenheit" und habe "ein Rückforderungsschreiben im Namen meiner Mandantin ausgestellt, in dem sie eine Entschuldigung für den schweren Schaden fordert". Finanzieller Schadenersatz wird jedoch nicht erwähnt.

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