Ukraine

"Satan 2" – das ist Putins neue Atomwaffe aus der Hölle 

Am Mittwoch ließ der Kreml seine neue Atomrakete testen. Schon allein ihr Name verrät: Bei "Satan 2" handelt es sich um eine echte Höllenwaffe. 

Nikolaus Pichler
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Russland hat mitten im Ukraine-Krieg eine neue ballistische Interkontinentalrakete getestet.
Russland hat mitten im Ukraine-Krieg eine neue ballistische Interkontinentalrakete getestet.
AFP

Russland hat eine neue Interkontinentalrakete – und die USA wussten Bescheid: Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums hat Moskau die USA vorab über den Test der ballistischen Interkontinentalrakete informiert. Der Kreml habe die Vereinigten Staaten im Rahmen seiner Verpflichtungen aus dem atomaren Abrüstungsvertrag New Start "ordnungsgemäß davon in Kenntnis gesetzt, dass es einen ICBM-Test plant", sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Mittwoch in Washington. Die Abkürzung ICBM steht für Interkontinentalrakete.

Russland hat inmitten seines Krieges in der Ukraine seine neue ballistische Interkontinentalrakete vom Typ Sarmat getestet. Die Nato verwendet für diese Raketen den Codenamen "SS-X-30 Satan 2". "Solche Tests sind Routine, und sie waren keine Überraschung", betonte Pentagon-Sprecher Kirby. Der Test werde nicht als Bedrohung für die Vereinigten Staaten oder ihre Verbündeten angesehen.

Putin spricht von "wirklich einzigartiger Waffe"

Die mit Atomsprengköpfen bestückbare Rakete stärke massiv das nukleare Potenzial Russlands, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch in Moskau mit. Keine Rakete auf der Welt könne Ziele in einer solchen Entfernung erreichen wie diese, hiess es. Die Sarmat hat eine Reichweite von 18.000 Kilometern. Damit kann Russland sowohl über den Nord- als auch über den Südpol angreifen und Ziele weltweit erreichen. 

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    Die ballistische Interkontinentalrakete Sarmat wird während eines Tests auf dem Kosmodrom Plesetsk gestartet
    Die ballistische Interkontinentalrakete Sarmat wird während eines Tests auf dem Kosmodrom Plesetsk gestartet
    REUTERS

    Der russische Präsident Wladimir Putin sagte, dass es noch auf lange Zeit nichts geben werde auf der Welt, was der Rakete ebenbürtig sei. Das Waffensystem habe "beste taktisch-technische Eigenschaften und ist in der Lage, alle modernen Mittel der Raketenabwehr zu überwinden", sagte der Kremlchef. "Das ist eine wirklich einzigartige Waffe, die das Kampfpotenzial unserer Streitkräfte stärken wird und verlässlich die Sicherheit Russlands schützt vor äußeren Bedrohungen."

    Die Waffe werde "jene, die in der Hitze der aggressiven Rhetorik versuchen, unser Land zu bedrohen, zwei Mal nachdenken lassen", sagte Wladimir Putin in einer Fernsehansprache am Mittwoch.

    Testgebiet auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka

    Die Rakete wurde am Mittwochnachmittag vom Kosmodrom Plessezk im Gebiet Archangelsk abgeschossen, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Die für den Test genutzten, nicht atomaren Sprengköpfe schlugen demnach auf dem Gelände Kura auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka ein. Russland hatte seine Atomwaffen mit Beginn seines Krieges in der Ukraine vor acht Wochen in verstärkte Alarmbereitschaft versetzen lassen. Die Ankündigung wurde als Drohung mit dem Atomwaffenarsenal des Landes aufgefasst.

    Die Sarmat-Rakete zählt zu einer Reihe von Waffen, die Putin im Jahr 2018 präsentiert hatte. Damals stellte er auch Hyperschallraketen vom Typ Kinschal und Avangard vor. Kinschal-Raketen waren nach russischen Angaben im Konflikt mit der Ukraine erstmals eingesetzt worden.

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      In der Nacht auf Donnerstag sind aus der Ukraine neue russische Angriffe gemeldet worden. Die Bombardierungen auf die Städte hören einfach nicht auf. Das Ausmaß der Zerstörung ist gewaltig.
      In der Nacht auf Donnerstag sind aus der Ukraine neue russische Angriffe gemeldet worden. Die Bombardierungen auf die Städte hören einfach nicht auf. Das Ausmaß der Zerstörung ist gewaltig.
      GENYA SAVILOV / AFP / picturedesk.com

      Krieg in der Ukraine - das "Heute"-News-Video