Für drei Millionen Euro

Sanierung – Burghauptmannschaft bekommt Besucherzentrum

Rund um das Areal der Wiener Hofburg stehen derzeit zahlreiche Baustellen an. Einige davon sind bereits in Arbeit, andere starten in nächster Zeit
Wien Heute
26.03.2025, 07:20

Die Wiener Innenstadt ist für Ihre zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten bekannt, dazu zählt auch die Wiener Hofburg. Durch ihre vielfältige Nutzung ist die Sanierung besonders aufwendig, da auch die Interessen der jeweiligen Stakeholder beachtet werden müssen. Burghauptmann Reinhold Sahl und der stellvertretende Burghauptmann Markus Wimmer geben einen Einblick über die zukünftigen Projekte der Burghauptmannschaft, die mit der Erhaltung des baukulturellen Erbes beauftragt ist.

Das sind die Baustellen der Hofburg

➤Besucherzentrum: Das Areal der Hofburg ist größer, als viele denken. Nicht nur die Präsidentschaftskanzlei ist dort beheimatet, auch Büros oder die Nationalbibliothek finden dort Platz. Besonders für Touristen mag das schnell unübersichtlich werden. Deswegen plant die Burghauptmannschaft nun ein Besucherzentrum zu errichten. Es wird dort entstehen, wo das Café Hofburg früher war, nahe des Michaelertores. Der Rohbau soll voraussichtlich im Herbst 2025 fertig werden. "Spätestens im Winter beziehungsweise Frühling nächsten Jahres wird das Besucherzentrum dann eröffnet werden", freut sich Markus Wimmer. "Es soll ein Anlaufpunkt für Touristen und Einheimische sein, wo man sich in zwei Facetten informieren kann. Ein wesentlicher Teil des Infocenters wird der Hofburg heute gewidmet sein, ein zweiter Teil wird die Bau- und Nutzungsgebiete der Hofburg sein. "Wir haben uns bewusst gegen eine große Küche entschieden, ich denke da eher an Sacherwüstel oder Gulasch.", so Wimmer. Auch die aus diversen Gründen verborgenen Bereiche der Hofburg sollen im Zentrum visualisiert werden, vor allem für Kinder stehen auch haptische Elemente zur Verfügung. "Die Kosten haben wir auf drei Millionen Euro geschätzt", erklärt Wimmer.

➤Großer Burghof: Gleichzeitig wird es auch eine Baustelle im großen Burghof geben, hier seien einige Plattenbelege auszubessern. Besonders soll hier die Barrierefreiheit verbessert werden. "Das ist uns ein großes Anliegen, dass man da regelmäßig auch etwas tut. Das geht mit dem historischen Kontext im Vergleich zum Neubau schwerer", so Sahl. Und weiter: "Seit Jahren arbeiten wir eigentlich jährlich bei zwei bis drei Treffen mit den verschiedensten Verbänden zusammen, die beeinträchtigte Menschen betreuen. Von denen holen wir uns immer Informationen, wie sie etwas sehen", so Sahl. "Wir haben auf diese Weise einen barrierefreien Anteil von etwa 90 Prozent", erklärt er stolz. Auch die "Sissi Apartments" werden gerade saniert. Das Ziel: Einen Rundgang zu schaffen, wo man nasse oder schwere Gegenstände abgeben und auch wieder mitnehmen kann. Mitunter um das historische Gebäude nicht durch die Nässe zu gefährden, früher musste man, um die Gegenstände wieder abzuholen, einmal durch den Hof retour gehen. "Jetzt haben wir im inneren Burghof die Situation, dass wir einerseits in der Fertigstellung der Sissi Apartments sind, die Baustelleneinrichtung beginnt mit dem Besucherzentrum und wir die Fassadensanierung machen", erklärt Sahl.

➤Fassaden: Die Fassaden am leopoldinischen Trakt der Hofburg werden ebenfalls saniert. Eine Seite ist bereits fertiggestellt, die andere Seite ist in Arbeit. Deswegen verdichten sich die Baustellen in diesem Bereich momentan. Bei der Arbeit an historischen Gebäuden könne es jedoch immer wieder zu Überraschungen in der Bausubstanz kommen, auch der Denkmalschutz spielt hier eine bedeutende Rolle.

➤Heldenplatz: Der Heldenplatz wurde insbesondere durch eine Veranstaltung während starker Regengüsse besonders in Mitleidenschaft gezogen, der Rasen wird nun erneuert. Durch die starke Nutzung der Wiese ließ die Widerstandsfähigkeit nach, sie soll nun wiederhergestellt werden.

➤Energieeffizienz: "Wir beginnen damit, die wesentlichen Verbrauchs- und Energieparameter zu messen und zu verstehen, wo etwas zu tun ist. Mit diesen Daten überlegen wir, wie wir es schaffen, das Objekt noch optimaler zu steuern oder baulich zu verbessern", so der Burghauptmann. Bisher ist die Hofburg jedoch gut dabei, was Energieeffizient angeht, wie Sahl klarmacht: "Unsere Häuser sind per se schon energieeffizient. Wir haben durch unsere Bausubstanz und die historische Bauweise, zum Beispiel die Doppelkastenfenster, Energiewerte in den Häusern ohne technische Unterstützung."

➤Museen: Sowohl zwischen dem Kunsthistorischen und dem Naturhistorischen Museum als auch vor dem Belvedere soll es zu Baustellen kommen. Am Maria-Theresien-Platz wird an der Barrierefreiheit gearbeitet, der Vorplatz des Belvederes wird komplett saniert, es soll einen unterirdischen Eingangsbereich in das Belvedere geben.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 26.03.2025, 07:29, 26.03.2025, 07:20
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