Politik
Sang für Kurz bei Hymnen-Panne – wird ER nun Minister?
Top-Diplomat Peter Launsky-Tieffenthal steuert mit 63 Jahren auf seinen Karriere-Höhepunkt zu. Er soll neuer Außenminister werden.
Er gilt als Sir im Außenministerium, ist am internationalen Parkett bestens vernetzt, spricht vier Sprachen fließend – Top-Diplomat Peter Launsky-Tieffenthal. Wenige Wochen vor seinem 64. Geburtstag steuert er auf seinen Karriere-Höhepunkt zu: Er soll neuer Chef im BMEIA, sprich Außenminister, werden. Derzeit ist der gebürtige Wiener Generalsekretär im Außenamt; Hausherr Alexander Schallenberg schätzt ihn über alle Maßen.
"Ehre, Österreich dienen zu dürfen"
"PLT", wie ihn alle rufen (und wie es auf seine gestärkten Hemden gestickt ist), hat eine lange Karriere im diplomatischen Dienst hinter sich. Auszug (ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit): Gesandter in der Österreichischen Botschaft in Indien, Generalkonsul zur Zeit von 9/11 in Los Angeles (USA). Später war er fünf Jahre lang von den Journalisten geschätzter Sprecher des Außenministeriums – und dann, unter Schwarz-Blau, der erste Regierungssprecher, den es in Österreich je gab. Wie er den Karriereschritt damals kommentierte, lässt erkennen, wie er tickt: "Es ist eine Ehre und ein Privileg, Österreich in dieser Funktion zu dienen."
"Peter, stimmst du an?"
Dabei geht er teils über persönliche Schmerzgrenzen. Juli 2021, eine Reise nach New York mit Bundeskanzler Sebastian Kurz: Als im Generalkonsulat Nachfahren von Holocaust-Überlebenden die Staatsbürgerschaft verliehen wird, streikt der Lautsprecher zum Abspielen der Hymne. Damit der Festakt protkollarisch korrekt zu Ende gehen kann, bittet Kanzler Kurz damals den Generalsekretär: "Peter, stimmst du an?" Obwohl Singen wohl nicht zu den größten Talenten von "PLT" zählt, tat er, wie ihm geheißen.
Auch Edtstadler im Gespräch
Geht's nun mutig in die neuen Zeiten für Peter Launsky-Tieffenthal, der sich in einem Wiener City-Gym regelmäßig fit hält? Offiziell schweigen sich alle über die Personalie aus. Fakt ist: Alexander Schallenberg wird als Kanzler das Außenressort aufgeben. Die Beförderung der zweiten heißen Kandidatin, Karoline Edtstadler (jetzt schon für EU zuständig), würde eine größere Rochade in der Regierung auslösen. Und: Es wäre eine mächtige Position für eine Ministerin mit Ambitionen. Es gab ja schon einmal einen, der als Außenminister ...