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Salzburg gegen Red Bull: "Unsere Identität ausgelöscht"

Es ist das Schlager-Spiel der zweiten Runde im ÖFB-Cup. Austria Salzburg gegen Red Bull Salzburg. Ein Spiel, in dem es um mehr als um Fußball geht.

Sport Heute
Fußballkultur gegen Champions League
Fußballkultur gegen Champions League
GEPA/Imago

Im heimischen Cup kommt es am Dienstagabend in Grödig zum Derby-Kracher Austria Salzburg gegen Red Bull Salzburg.

Auf der einen Seite: Austria Salzburg. Der dreimalige österreichische Meister und vierfache Cupsieger. Seit der Neugründung nach der Übernahme von Red Bull im September 2005 kämpfte sich die Austria von der untersten Spielklasse in die Regionalliga. Der Klub zeichnet sich durch Tradition und vereinsliebende Fans aus.

Auf der anderen Seite: Red Bull Salzburg. Österreichs Serienmeister und neunfacher Pokalsieger. Seit Jahren international vertreten und das erfolgreich. Spielerverkäufe im zweistelligen Millionenbereich und ein Scouting-Netzwerk auf der ganzen Welt. Spiele gegen internationale Größen wie Liverpool oder AC Milan sind für die Salzburger längst keine Seltenheit mehr.

Konträrer könnte die Situation vor diesem Cup-Derby am Dienstag um 20:45 Uhr nicht sein. Sportlich gibt es wohl nur wenige Fragen. Der haushohe Favorit ist der Bundesligist Red Bull. Der Tabellenführer der heimischen Liga dürfte ohne Probleme in die nächste Runde des ÖFB-Cups einziehen. Haben sie doch am ersten Spieltag der Champions League Benfica Lissabon mit 2:0 in Portugal besiegt.

Für Austria Salzburg allerdings hat dieses Duell mit Tradition und Fußballkultur zu tun. Sogar der Name Red Bull Salzburg kommt den Fans nicht in den Mund. Im Stadion wird beim Spiel kein einziges Red-Bull-Logo zu sehen sein, außer das auf den Trikots der Gästemannschaft. Das "Konstrukt", wie Red Bull Salzburg von Austria Salzburg genannt wird, soll keine Werbung bekommen und auch die Auswärtsaufstellung wird, nicht wie üblich vom Stadionsprecher angesagt, sondern ignoriert.

Das Programm beim Derby
Das Programm beim Derby
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Doch woher kommt diese Ablehnung gegen den seit Jahren so erfolgreichen Klub aus Wals Siezenheitm? Im Jahr 2005 endete das Kapitel Austria Salzburg vorerst. Red Bull stieg bei dem Verein ein und machte aus dem seit Anfang der 2000er finanziell schlecht dastehenden Verein eine Marke. Die Erfolge ließen für den neuen Klub nicht lange auf sich warten. Bereits im der zweiten Saison nach der Übernahme gelang der erste Meistertitel.

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    Die Rapid-Fans zündeten Pyrotechnik.
    Die Rapid-Fans zündeten Pyrotechnik.
    GEPA

    Manchen Fans der Austria gefiel das ganz und gar nicht. Sie wollten "ihre" violett-weiße Austria zurück. "Sie haben uns unsere Identität ausgelöscht, weil sie selbst ein brauchten", ist auf der Vereinshomepage des Regionalligisten vor dem Spiel zu lesen. Im Jahr 2006 gründeten die Fans von Austria Salzburg den Verein neu.

    "Es waren dann nicht nur die rot-weißen Trikots, die das vorläufige Ende unseres Weges markierten; es waren insgesamt regelrecht verstörende Riten, die wir zehn letzte Bundesliga-Runden lang kennenlernen und fassungslos auf uns einprasseln lassen mussten." Homepage Austria Salzburg

    Rückendeckung für die Austria

    Das Red Bull Salzburg ein rotes Tuch für die Fan-Gruppierungen in Österreich ist weiß man. Deshalb gibt es vor dem Derby von einigen Fankurven im In- und Ausland Zuspruch für die Violetten. In Wien las man am Wochenende "In Salzburg nur die Austria" und auch in Graz war ein Banner mit der Aufschrift "Seit 90 Jahren in Salzburg nur die Austria" zu sehen.

    In anderen Stadien ist die Meinung klar
    In anderen Stadien ist die Meinung klar
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    Trotz aller Abneigung gegeneinander ist das Wichtigste, dass es zu keinen Ausschreitungen vor, während und nach der Partie kommt. Beide Vereine und auch die Fans sind sich einig, ein Fußballfest ohne Komplikationen zu feiern. Zur Sicherheit kommen die 400 Fans der "Bullen" in eigens dafür organisierte Bussen zum Stadion, um wirklich allen möglichen Auseinandersetzungen einen Riegel vorzuschieben. Das mit Spannung erwartete Cup-Derby wird am Dienstag um 20:45 Uhr live auf ORF 1 übertragen. 

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