Ukraine
"Soziopath" – Ex-Agent rechnet knallhart mit Putin ab
Der ehemalige russische Spion Sergej Jirnow rechnet knallhart mit Präsident Wladimir Putin ab. Dabei spricht er auch über Putins Verhörmethoden.
Ein ehemaliger russischer Spion behauptet, er sei 1980 von dem jetzigen russischen Präsidenten verhört worden. Putin soll dabei offenbar ein "sadistisches Vergnügen" an der Befragung gehabt haben. Der 62-Jährige Sergej Jirnow war sieben Jahre lang Mitglied des russischen Geheimdienstes, ehe er 2011 ins französische Exil flüchtete. Auch er wurde am Institut der Roten Fahne ausgebildet, der gleichen KGB-Schule, die Putin besuchte, bevor er 1984 in den Sicherheitsdienst eintrat.
Der ehemalige Agent verriet, dass er vier Jahre zuvor den "eifersüchtigen" Putin getroffen habe – und von diesem unter die Lupe genommen wurde, nachdem der Despot seine Loyalität zu Russland in Frage gestellt hatte.
Laut Jirnow kreuzten sich die Wege der beiden bei den Olympischen Spielen in Moskau, wo er mit einem französischen Staatsbürger telefonierte und ihn um Informationen über die Veranstaltung bat. Das führte Putin zu der Annahme, dass Jirnow ein Spion Frankreichs sei. Daher befragte ihn der russische Staatschef umgehend zu seinen Verbindungen.
"Er ist ein Soziopath"
"Als er mich verhörte, spürte ich ein seltsames Vergnügen an ihm", so Jirnow weiter. "Er hatte ein sadistisches Vergnügen, wenn er Leute verhörte. Ich spürte auch seine Eifersucht auf die Personen, die besser waren als er. Und diese Eifersucht nahm im Laufe der Jahre zu." Und: "Er ist ein Soziopath. Er hat kein Einfühlungsvermögen. Er ist nicht mehr rational", rechnet der Ex-Agent mit Putin ab.
Jetzt glaubt der ehemalige Spion, dass Putin, der Berichten zufolge durch seinen gescheiterten Ukraine-Krieg im Kreml an Gunst verloren hat, gestürzt werden könnte. "Ich glaube, Putin ist die Person, die von den russischen Eliten am meisten verabscheut wird, weil der Krieg, den er begonnen hat, verloren geht", so Jirnow.