Ukraine
Russland zog Schwarzmeerflotte aus Angst vor Ukraine ab
Der britische Geheimdienst will eine Erklärung für das Auslaufen der russischen Schwarzmeerflotte gefunden haben: Angst vor ukrainischen Angriffen.
Russlands Marine warf mit einem ungewöhnlichen Manöver am Mittwoch Fragen auf: Ein Großteil der dort stationierten Kriegsschiffe wurde vom Schwarzmeer-Hafen in Noworossijsk abgezogen – "Heute" berichtete. Experten vermuteten bereits, dass dieses Manöver als Reaktion auf eine erhöhte Gefahrenlage in der Region zu sehen sein könnte.
Nun widmete sich das täglich erscheinende Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg dieser Frage. Die britischen Militärexperten gehen wegen der Anzahl und Art der Schiffe davon aus, dass sie Russland aus Angst vor einem ukrainischen Angriff auslaufen ließ. Es sei demnach wahrscheinlich, dass Russland mit dem Manöver auf eine spezifische Bedrohung reagiere, heißt es am Samstag.
Wohl keine Offensiv-Aktion
Dass das Auslaufen der Schiffe von der Hafenstadt in der Region Krasnodar mit einer bevorstehenden russischen Militäroperation zu tun haben könnte, ist nach Einschätzung der Briten hingegen deutlich weniger wahrscheinlich. "Die Schwarzmeerflotte ist auf mutmaßliche Bedrohungen durch die Ukraine fixiert und priorisiert weiterhin den Schutz ihrer Kräfte vor Offensiv- oder Patrouille-Einsätzen", heißt es in der Mitteilung weiter.
Bei früheren Angriffen auf russische Schiffe hatte die Ukraine etwa die Moskwa versenkt, das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte. Auch der Hafen von Sewastopol war bereits mehrfach das Ziel ukrainischer Angriffen mit Drohnen und unbemannten Sprengstoff-Booten.