Wirtschaft
Russen haben jetzt auch kein Amazon mehr
An westliche Waren zu kommen, wird für Menschen in Russland zunehmend zum Ding der Unmöglichkeit. Auch Amazon zieht sich jetzt zurück.
Russland entwickelt sich nicht nur in Bezug auf sein Staatsoberhaupt, sondern auch wirtschaftlich immer mehr zu einem zweiten Nordkorea. Mittlerweile gibt es kaum mehr ein westliches Unternehmen, an dessen Waren oder Dienstleistungen man im größten Land der Erde kommt. Nun zieht auch der weltweit größte Versandhändler mit.
Wie Amazon am Donnerstag ankündigt, wird man den Versand nach Russland einstellen. Bereits zuvor schloss man die dortige Bevölkerung vom Zugang zu Amazon Prime und Prime Video, dem Streaming-Dienst, aus. Auch die Cloud-Plattform Amazon Web Services (AWS) wird in Russland und Belarus eingestellt.
Eklat um Z-Shirts
Man betont, in den Ländern weder Datenzentren noch Büros oder sonstige Infrastruktur zu betreiben. Auf Geschäfte mit der russischen Regierung verzichtet man bereits seit längerem. Unmittelbar vor der Ankündigung gab es aber einen kleinen Eklat um das Sortiment des Versandhändlers.
Der Internet-Gigant hatte bis Dienstagnachmittag diverse Shirts mit dem "Z"-Symbol gelistet. Das weiße "Z", oft umrahmt von vier weißen Balken, prangt auf den Panzern und Militärfahrzeugen, mit denen russische Streitkräfte in die Ukraine eingefallen sind. Nach diversen Hinweisen wurden die Produkte nun aus dem Shop entfernt.
Nordkorea 2.0
Die Liste der Unternehmen, die auf Geschäfte in Russland verzichten, würde mittlerweile den Rahmen eines Artikels sprengen. Um nur einige der größten zu nennen: VW, Mercedes, BMW, Sony, Nintendo, BP, Shell, OMV, McDonald's, Starbucks, Coca Cola, Pepsi, Danone, Heineken, Visa, Mastercard, Paypal, Ikea, REWE, Obi, Siemens, Knorr, Adidas, Nike, Puma, H&M, Louis Vuitton, Prada, UPS, DHL, FedEx, die meisten Airlines, Warner Brothers, Disney, Netflix, Spotify, TikTok, Apple, Google, Microsoft und Samsung.