Klimaschutz
Rückhaltegebiete bieten besten Schutz bei Hochwasser
Hochwasserereignisse nehmen infolge der Klimakrise zu. Experten empfehlen Rückhaltebecken als kostengünstige Anpassungsmaßnahme.
Rückhaltegebiete sind einer EU-Studie zufolge die kostengünstigste Methode, um mögliche künftige Schäden durch Hochwasser von Flüssen zu reduzieren. In der Europäischen Union und Großbritannien könnten die Hochwasserschäden bis zum Ende dieses Jahrhunderts auf geschätzt rund 44 Milliarden Euro pro Jahr ansteigen. Die Experten gingen bei ihren Berechnung von einem globalen Temperaturanstieg um drei Grad bis 2100 aus, berichtete die APA.
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Rückhaltegebiete könnten diesen Betrag auf etwa 8,1 Milliarden Euro senken, wie das Team um Francesco Dottori vom Joint Research Center der EU-Kommission am Standort Ispra in Italien berechnete. Die Zahl der von Überschwemmungen betroffenen Menschen sei dann laut APA um etwa 80 Prozent geringer als ohne den Hochwasserschutz.
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Unter Rückhaltegebieten verstehen Forscher Flächen oder auch Becken im oder am Flusslauf, in die bei stark steigenden Pegelständen Wasser kontrolliert abgeleitet und zeitweise gelagert werden kann.
Mit voranschreitender Klimakrise wird es mehr Starkregen und Hochwasser geben. Umweltschützer mahnen schon lange die Renaturierung von Auenlandschaften sowie einen höheren Bedarf an Überschwemmungsflächen, also Räume, wo Flüsse über die Ufer treten können, ein.
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Renaturierung für Hochwasserschutz
Derzeit verursachen Flussfluten in der EU und Großbritannien laut der Analyse jährlich geschätzt 7,6 Milliarden Euro an Schäden. Ungefähr 166.000 Menschen seien ihnen pro Jahr ausgesetzt.
Weitere Schutzmaßnahmen wie Deichbau, flutsichere Gebäude und Umsiedlung wären nach Einschätzung der Forscher auf die Gesamtheit der Länder gesehen weniger kosteneffizient wie Rückhaltegebiete.
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Deiche seien zwar wirtschaftlich, hätten aber Nachteile für Umwelt, Gesellschaft und Ökonomie, wenn man umfangreich auf diese Methode setze. Flutsichere Gebäude lohnten sich aus Kostensicht eher punktuell, aber nicht großflächig. Umsiedlungen seien zu kostspielig, weil neues Land gekauft, alte Häuser abgerissen und neue gebaut werden müssten.
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Die Umweltschutzorganisation WWF verwies auf Flussauen als ökologischen Hochwasserschutz. Durch die Wiederherstellung von Flussauen würde man den Wasserrückhalt in der Fläche verbessern, indem dem Fluss mehr Raum gegeben wird. Ein solcher Hochwasserschutz wirke sich vorteilhaft auf den Landschaftswasserhaushalt aus, was wegen zunehmender Dürren an Bedeutung gewinne.