Niederösterreich
Rettungsgassen-Rowdy behindert Feuerwehr bei Lkw-Brand
Die Feuerwehr Heiligenkreuz wurde zu einem massiven Lkw-Brand auf die A21 gerufen. Doch die Rettungsgasse funktionierte nicht.
Seit Jahren gibt es in Österreich die Rettungsgasse. Das Prinzip ist – sollte man meinen – einfach: Um Einsatzorganisationen im Notfall nicht im Weg zu stehen, fährt man bei Stau automatisch so weit zur Seite, dass die Fahrzeuge der Helfer problemlos durchfahren können.
Lkw mit Giftstoffen brannte
Die Faustregel: Bei zweispuriger Fahrbahn – Linke Spur so weit wie möglich nach links, rechte Spur so weit wie möglich nach rechts. Bei dreispuriger Autobahn – Erster und zweiter Fahrstreifen so weit wie möglich nach rechts, dritte Fahrspur so weit wie möglich nach links. Vierspurige Fahrbahn – Erster, zweiter und dritter Fahrstreifen so weit wie möglich nach rechts, linke Fahrspur nach links (siehe Video).
Doch diese Regelung dürfte wohl nicht allen Lenkern geläufig sein, wie jetzt die Feuerwehr Heiligenkreuz (Bezirk Baden) wieder schmerzlich feststellen musste.
Brand auf A21
Diese Woche wurden die Florianis auf die A21, die Wiener Außenring Autobahn gerufen. Ein Lkw war in Flammen aufgegangen und stand in Vollbrand am Pannenstreifen. Die Zeit drängte also, auch, weil der Auflieger mit giftiger, entzündlicher Flüssigkeit beladen war und eine Brandausbreitung tunlichst verhindert werden musste. Auf der Anfahrt wurden die ehrenamtlichen Helfer aber aufgehalten. Denn: Während die meisten Lenker regelkonform die Rettungsgasse bildeten, nutzte ein Lenker die "neue" Fahrspur ganz dreist zum Überholen.
Als er merkte, dass er dabei wichtige Einsatzkräfte aufhielt, versuchte er noch, links auf die Seite zu fahren, doch das Einsatzfahrzeug der Feuerwehr konnte nicht vorbei. "Die Rettungsgasse ist nicht zum schnell mal ein anderes Auto überholen da, sondern der notwendige Platz für Einsatzfahrzeuge. Es reicht nicht - wie das Video von unserem letzten Einsatz zeigt - wenn ein Auto durch passt. Unser Tanklöschfahrzeug muss IMMER ÜBERALL zufahren können. Im Ernstfall kostet so etwas wertvolle Minuten und möglicherweise Menschenleben!", macht die Feuerwehr nun auf Facebook in einem Video aufmerksam.