Politik

Rendi-Wagner sagt, wie Lockdown verhindert werden soll

Die SPÖ-Chefin ist fassungslos. Alle Fehler im Pandemie-Management hätten sich wiederholt, das Vertrauen in die Regierung sei verspielt.

Leo Stempfl
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Nur eine Maßnahme könnte einen bundesweiten Lockdown jetzt noch verhindern, so Rendi-Wagner am Donnerstag.
Nur eine Maßnahme könnte einen bundesweiten Lockdown jetzt noch verhindern, so Rendi-Wagner am Donnerstag.
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Angesichts der sich überschlagenden Ereignisse am Mittwoch meldete sich SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner Donnerstagvormittag zu Wort. Kurz zuvor kam die erschütternde Nachricht: Mit 11.975 Fällen gab es abermals einen Rekordwert an täglichen Neuinfektionen. Ein Krisen-Gipfel zwischen Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein mit den Landeshauptleuten von Salzburg und Oberösterreich tags zuvor blieb aber ohne Ergebnis.

"Dieses Desaster gehört benannt und ausgesprochen: Das Personal in den Spitälern kann nicht mehr, Vertrauen und Geduld der Bevölkerung sind am Ende. Es ist unerträglich und macht mich fassungslos, wie untätig die Regierung ist", so die Klub- und Bundesparteiobfrau der SPÖ. 

"Ein Lockdown wäre ein totales Versagen und Schuldeingeständnis der Regierung, eine Bankrott-Erklärung des Corona-Managements in Österreich."

Keine zwei Stunden später dann die Nachricht aus Oberösterreich: Der Lockdown für Ungeimpfte scheint beschlossene Sache, ab Montag dürfen sie nur noch für lebensnotwendige Erledigungen, zur Arbeit und physischen Erholung ins Freie.

Dritter Stich nach vier Monaten

Auf bundesweiter Ebene soll es keinesfalls dazu kommen, dafür brauche es Maßnahmen, die sofort wirken. "Ich bin für die sofortige Freigabe des dritten Stichs nach vier Monaten", fordert Rendi-Wagner. In Israel konnte man so die vierte Welle brechen.

Von jeder Welle habe sich die Regierung überrascht gezeigt, deswegen wiederhole sich nun auch – trotz Impfung – der vergangene Herbst. "Der Irrsinn, in dem sich unser Land befindet, ist Ergebnis einer mut- und tatenlosen Politik der Bundesregierung." Bis heute gibt es kein zentrales Krisenmanagement, sondern einen österreichweiten Fleckerlteppich.

Auch jene, die geimpft sind, "werden zunehmende wütend und resignieren – zurecht, ihnen wurde viel versprochen, sie verstehen die Welt nicht mehr", sagt Rendi-Wagner.

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