Ukraine
Rekordwert! Immer mehr Russen ergreifen nun die Flucht
Die Migration aus Russland ins benachbarte Finnland hat im vergangenen Jahr ein Rekordniveau erreicht. Grund war unter anderem die Teilmobilisierung.
Die Zahlen lagen sogar über denen aus der Zeit nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor 30 Jahren, wie die finnische Statistikbehörde am Mittwoch mitteilte. Etwas mehr als 6000 Menschen wanderten aus Russland ein, 94 Prozent von ihnen besaßen die russische Staatsbürgerschaft. Unter den Neuankömmlingen waren fast ebenso viele Männer wie Frauen.
Der leitende Statistiker Juhana Nordberg sagte, es bestehe ein zeitlicher Zusammenhang zwischen den Migrationszahlen von 2022 und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, der am 24. Februar 2022 begann. Die meisten Zuwanderungen aus Russland nach Finnland seien im vergangenen Jahr zwischen Mai und Dezember verzeichnet worden. Die finnische Einwanderungsbehörde teilte in der vergangenen Woche gesondert mit, dass bisher 1109 russische Staatsbürger in Finnland Asyl beantragt hätten, um der Wehrpflicht in Russland zu entgehen, seit der Krieg gegen die Ukraine begann.
Als die Sowjetunion Ende 1991 zerfiel, wanderten im selben Jahr etwa 5500 Menschen aus dem Land nach Finnland ein. Von 1992 bis 1995 schwankte die Zahl der Migranten, die Finnland aus Russland aufnahm, der Statistik zufolge zwischen 1700 und 2600 pro Jahr. Bis 2021 war sie stets niedriger als 3100 pro Jahr. Finnland grenzt auf einer Länge von 1340 Kilometern an Russland.