Reisen
Reiseveranstalter ändern nun Angebot wegen Klimawandel
Immer öfter durchkreuzen extreme Wetterereignisse wie Waldbrände die Pläne von Urlaubern. Erste Reiseveranstalter reagieren nun auf diese Umstände.
Waldbrände in großen Teilen Südeuropas, Überschwemmungen in Österreich und Slowenien sowie die Hitzewelle tragen dazu bei, das immer mehr Menschen ihre Urlaubspläne überdenken.
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Auch für die Reisebranche ergeben sich dadurch neue Herausforderungen, denn teilweise können Reisen nicht mehr wie geplant stattfinden oder Urlauber müssen aufgrund gefährlicher Situationen aus ihren Urlaubsorten, wie zuletzt auf Rhodos, ausgeflogen werden.
Längere Reisezeiten und andere Ziele
Der deutsche Reisekonzern TUI erwägt nun Änderungen bei seinem Urlaubsangebot aufgrund des Klimawandels vorzunehmen: „Wir werden bis Mitte November nach Griechenland reisen und ich habe tatsächlich meine Kollegen gefragt, ob wir es vielleicht bis Ende des Jahres oder nach Weihnachten tun sollten“, so der TUI-Chef Sebastian Ebel. Neben Verlängerung der Reisezeiten sei für Ebel auch ein verstärktes Angebot in nordischen Länder in kühleren Klimazonen denkbar.
Auch Fluglinien erwägen Änderungen
Diesen Sommer leidet Südeuropa besonders unter den extremen Wetterbedingungen. Durch die verheerenden Waldbrände mussten zahlreiche Dörfer und Hotels evakuiert werden. Für den Konzern TUI entstanden dadurch Kosten in der Höhe von 25 Millionen Euro. Nach diesen Ereignissen erwägt TUI nun auch, Reiseversicherungen für Ziele anzubieten, die von klimawandelbedingten Ereignissen Waldbränden betroffen sein könnten.
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Auch die Billigfluglinie Easyjet bereitet sich bereits auf ein verändertes Reiseverhalten seiner Kunden vor: Sollten die Urlauber wegen der Hitze andere Reiseziele wählen, wäre es für die Fluglinie möglich, seine Routen zu ändern, wie der Chef Johan Lundgren erklärte. Easyjet habe die Flexibilität, Strecken je nach Nachfrage anzupassen - wenn es notwendig ist auch jährlich.
Mittelmeer weiterhin beliebtestes Reiseziel
Die Überlegungen sind derzeit jedoch nur theoretisch, denn TUI rechnet weiterhin mit einem starken Reisesommer. Das Mittelmeer bleibe trotz der starken Hitzewelle mit Waldbränden das beliebteste Reiseziel für den Sommerurlaub, so TUI-Chef Ebel. Die Buchungen lägen diesen Sommer um sechs Prozent höher als vor einem Jahr.
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Durchschnittlich gäben die Kunden sieben Prozent mehr für ihre Reisen aus. Die Buchungen des deutschen Reisekonzerns lägen bei 95 Prozent des Niveaus aus dem Sommer 2019 vor der Corona-Pandemie. Die Waldbrände in Südeuropa hätten die Entwicklung nur kurzfristig etwas beeinflusst.