Schon bald alles anders

"Absolutes Chaos" droht – Ticket-Revolution bei Ryanair

Ryanair plant grundlegende Veränderungen. Künftig sollen nur noch elektronische Boardingpässe akzeptiert werden und die Check-in-Schalter wegfallen.

Newsdesk Heute
"Absolutes Chaos" droht – Ticket-Revolution bei Ryanair
Laut Medienberichten plant Ryanair grundlegende Änderungen bei seinem Ticketsystem. (SYMBOLFOTO)
Getty Images

Passagiere der Günstig-Airline Ryanair müssen sich wohl bald auf grundlegende Änderungen einstellen. Wie das Nachrichtenportal Rsvp Live berichtet, soll das Ticketsystem komplett umgebaut werden. Schon ab Sommer sollen nur mehr digitale Bordkarten sollen erlaubt sein, gedruckte Tickets werden gänzlich abgeschafft.

Das irische Portal beruft sich auf eine Ankündigung von Ryanair-CEO Michael O'Leary. Die Einführung dieser neuen Regelung könnte bereits im Mai dieses Jahres eingeführt werden.

Experte fürchtet "absolutes Chaos"

"Wir werden keine gedruckten Boardingpässe mehr akzeptieren", wird der Ryanair-Boss zitiert. Allerdings ist dies nicht die einzige Veränderung. Parallel zu den neuen Boardingpass-Regeln will Ryanair langfristig auch die klassischen Check-in-Schalter in den Flughäfen abschaffen. Dies soll die Effizienz steigern und die Kosten senken.

Auf seiner Website erklärt Ryanair, dass Passagiere ihre Bordkarte nach dem Online-Check-in direkt in der mobilen App abrufen können. Ausnahmen gibt es nur für Flüge von marokkanischen Flughäfen. Für jene, die keinen Zugang zur App oder zu einem Drucker haben, bleibt die Möglichkeit, die Bordkarte am Flughafen zu erhalten – das kostet allerdings.

Der irische Reiseexperte Eoghan Corry warnte, dass die neuen Richtlinien erhebliche Probleme verursachen könnten. "Ryanair behauptet, dass nur etwa 20 Prozent der Passagiere weiterhin gedruckte Bordkarten nutzen. Doch das entspricht immer noch einer beträchtlichen Anzahl von Reisenden", so Corry. Die vollständige Abkehr vom Papier könne daher "zu absolutem Chaos führen".

Neue Mehrkosten wegen elektronischer Bordkarte?

Doch angesichts der neuen Regelung herrscht auch Unklarheit, ob mit dem elektronischen Boardingpass den Kunden womöglich zusätzliche Kosten entstehen. Denn im Dezember 2023 sorgten die Berichte diverse Passagiere für Aufsehen, wonach für den Erhalt des elektronischen Boardingpasses beim Online-Check-in auch ein fixer Sitzplatz reserviert werden muss – natürlich für einen Aufpreis.

Ein Sprecher des Unternehmens dementierte diese Berichte, von den Passagieren sei nie eine Gebühr für das Herunterladen von Bordkarten verlangt worden. "Alle Ryanair-Passagiere können auf Wunsch einen reservierten Sitzplatz bezahlen oder, wenn sie diese Sitzplatzgebühr vermeiden möchten, einen zufällig zugewiesenen Sitzplatz völlig kostenlos auswählen", so Ryanair gegenüber der BBC.

Was das Unternehmen dabei unerwähnt lässt: Laut Berichten diverser Passagiere ist es bei einem zufällig zugewiesenen Sitzplatz nötig, seinen Boardingpass am Flughafen in Papierform abzuholen, was wiederum mit langen Wartezeiten verbunden ist.

Nun soll diese Option ganz wegfallen, wodurch Ryanair-Passagieren nichts anderes übrig bleiben würde, als entweder beim Online-Check-in kostenpflichtig einen Sitzplatz zu reservieren oder sich den Boardingpass, ebenfalls gegen einen Aufpreis, am Flughafen elektronisch ausstellen zu lassen. Eine Anfrage bei Ryanair seitens 20 Minuten ist noch hängig.

So viel kostet die Bordkarte am Flughafen

Schon jetzt verlangt die Airline für die Neuausstellung von Bordkarten am Flughafen eine Gebühr von 20 Euro – oder gar 55 Euro, wenn die Passagiere den Check-in nicht online durchgeführt haben. Dies könnte insbesondere technisch weniger versierte Reisende oder ältere Personen treffen.

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Auf den Punkt gebracht

  • Ryanair plant ab Sommer 2025 ausschließlich digitale Boardingpässe zu akzeptieren, was laut Experten zu Chaos führen könnte und möglicherweise zusätzliche Kosten für die Passagiere bedeutet.
  • Während die Airline betont, dass keine Gebühren für das Herunterladen der Bordkarten anfallen, berichten Passagiere von versteckten Kosten und langen Wartezeiten bei zufällig zugewiesenen Sitzplätzen.
red
Akt.