Florenz öffnet uralten Geheimgang für Touristen

Touristen können jetzt durch einen uralten Geheimgang in Florenz schlendern. Der im Jahr 1565 erbaute Corridoio Vasariano (auf Deutsch: Vasarikorridor) wurde ursprünglich vom Künstler und Architekten Giorgio Vasari für die damals herrschende Medici-Dynastie entworfen und war nur der Elite vorbehalten. Nun wurde er erstmals in seiner Geschichte für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Was steckt hinter dem Geheimgang?

Der 750 Meter lange Corridoio Vasariano verbindet die drei berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Florenz: den Palazzo Vecchio (das ehemalige politische Zentrum der Stadt), die Uffizien (die ehemaligen Büros der Herrscher) und den Palazzo Pitti (der Wohnort der Familie Medici).

Damit ermöglichte der Tunnel der Medici-Familie es, zwischen ihrem Zuhause und dem Arbeitsort zu pendeln, ohne von der Öffentlichkeit gestört oder von Feinden angegriffen zu werden.

Zutritt nur gegen saftige Gebühr

Der Hauptabschnitt des Korridors, der von den Uffizien bis zu den Boboli-Gärten vor dem Palazzo Pitti führt, wurde Ende Dezember für alle geöffnet. Jahrhundertelang war er der private Geheimgang der Großherzöge der Toskana – nicht einmal Mitglieder ihres Personals durften ihn betreten.

Laut CNN wurde der Corridoio Vasariano in den letzten Jahrzehnten nur ganz selten für diejenigen geöffnet, die bereit waren, eine saftige Gebühr für exklusiven Zugang zu bezahlen. 2016 wurde er jedoch aus Sicherheitsgründen ganz geschlossen. Dank umfassender Restaurierungsarbeiten konnte der Korridor nun für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Wie kann ich den Geheimgang besuchen?

Wer selber durch den Geheimgang schreiten möchte und dabei diejenige Aussicht über Paläste, Türme und die Spitze der Ponte Vecchio genießen will, die lange nur der Elite vorbehalten war, kann sich online ein Ticket reservieren. Der Eintritt zur Galerie Uffizi und dem Korridor kostet 43 Euro. Dabei betrittst du den Geheimgang gemeinsam mit einer Gruppe von maximal 25 Personen.

Wichtig zu wissen: Während der Korridor früher mit über 1000 Kunstwerken aus dem 18. Jahrhundert und später geschmückt war, sind die Wände heute kahl – was den Eindruck der ursprünglichen Struktur aus dem 16. Jahrhundert wiederherstellt. Der Direktor der Galerie, Simone Verde, deutete gegenüber CNN an, dass er zu einem späteren Zeitpunkt Kunstwerke darin aufhängen wolle.

Es gibt außerdem keine Tafeln mit erklärenden Informationen zur Geschichte und die Galerie bietet keine Führungen an. Besucherinnen und Besucher, die mehr als nur die Aussicht bewundern möchten, müssen sich daher vor ihrem Besuch über die Geschichte informieren.