"Heute"-Umfrage
Regierungsbildung: "Das ist ein Zirkus, ein Sauhaufen"
Der Regierungsbildungsauftrag ist erteilt, die Sondierungsgespräche können beginnen. Was denkt Österreich über eine große oder eine Dreier-Koalition?
Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat der ÖVP den Regierungsbildungsauftrag erteilt.
Der Wahlsieger FPÖ kritisiert die Entscheidung scharf, es sei "ein Schlag ins Gesicht" für ihre Anhänger. Nun verhandelt die ÖVP mit der SPÖ. Kommt die traditionelle "große Koalition" zurück oder wird das Land in Zukunft von einer Ampelkoalition geführt? "Heute" hat sich mit den Österreichern darüber unterhalten.
"Finde ich seltsam"
"Ich finde, dem Bundespräsidenten ist nichts anders übrig geblieben", sagt Ingrid über die Entscheidung von Alexander Van der Bellen. "Ich verstehe die Enttäuschung der FPÖ Wähler, aber wenn sich der Herr Kickl so verhält, wird er kaum eine Mehrheit finden, die mit ihm will."
"Ich habe die FPÖ nicht gewählt, aber den (Anm.: Kickl) so sehr ablehnen, finde ich seltsam!", widerspricht Brigitte. Christian stimmt ihr zu: "Ich verteidige keine Partei, ich finde alle nicht gut. Aber ich finde es trotzdem nicht okay, weil die FPÖ hat gewonnen".
„Ich habe die FPÖ nicht gewählt, aber den so ablehnen, dass man das machen kann, finde ich seltsam!“
"Das ist ein Zirkus, ein Sauhaufen"
Würde eine große Koalition (ÖVP und SPÖ) oder eine Dreier-Koalition (mit NEOS oder Grünen) funktionieren und kann eine dieser Varianten die erwünschte Veränderung für Österreich bringen? "Ja, das glaube ich schon, es wird nur nicht allen Menschen gefallen", findet Ingrid. "Bis jetzt hat sich auch nicht viel geändert, wenn dann eher zum Schlechten als zum Guten", sagt Fabian dazu. Für Mile ist das ganze sowieso nur "ein Zirkus".
„Das ist ein Zirkus, ein Sauhaufen, da wird es kein richtiges Ende geben.“
NEOS oder Grüne als dritter Partner
ÖVP und SPÖ alleine hätten nur eine hauchdünne Mehrheit, daher ist ein dritter Partner sehr wahrscheinlich. Wer würde besser passen, NEOS oder die Grünen? Die Meinungen sind auch hier verschieden:
"Die Grünen, weil sie viel für Wien machen, viel Grün", sagt Manuela ins "Heute"-Mikro. Edith widerspricht, sie ist von der ehemaligen Regierung mit grüner Beteiligung enttäuscht: "Hoffentlich nicht mit den Grünen, das war ein Fiasko". Fabian hat keinen klaren Favoriten und sagt nur: "Für mich ist alles besser als rechts und das sind beide nicht. Ich lege mich da nicht fest."
Für "konstruktive Gespräche" sind jedenfalls beide Parteien bereit. Es wäre die erste sogenannte Ampelkoalition der heimischen Geschichte.
Auf den Punkt gebracht
- Österreich reagiert auf die Entscheidung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, den Regierungsbildungsauftrag an Karl Nehammer und nicht Herbert Kickl zu vergeben
- Während einige Bürger die Entscheidung als "einzige vernünftige Option" erachten, kritisieren andere die Ausgrenzung der FPÖ
- Es herrscht Uneinigkeit darüber, ob eine große Koalition oder eine Dreier-Koalition mit NEOS oder Grünen die gewünschte Veränderung bringen kann