Gemeindebau voller Dreck

"Ratten groß wie Hasen" – neuer Ärger über Wiener Lokal

In Wien-Favoriten treibt ein Restaurant die Bewohner eines nahegelegenen Gemeindebaus in den Wahnsinn. In der Küche spielen sich unsaubere Dinge ab.

Robert Cajic
"Ratten groß wie Hasen" – neuer Ärger über Wiener Lokal
Anrainer verzweifeln an den Zuständen in einem Wiener Gemeindebau.
Leserreporter

Dreck, Gestank, Fleisch voller Blut in den Mistkübeln im Innenhof und "Ratten so groß wie Hasen": In den letzten Monaten haben Gemeindebau-Bewohner in der Van-der-Nüll-Gasse im 10. Wiener Bezirk einiges gesehen. In der Troststraße 60 befindet sich ein Restaurant, ein Küchenzugang erfolgt über besagten Wohnbau. Seit April kämpfen Anrainer mit dem Ekel-Lokal, Besserung ist nicht in Sicht.

Orient-Lokal lässt Wiener auszucken

Im Februar machte das "Restaurant Nepomuk" nach über 20 Jahren Schluss und sperrte zu, ein jemenitisches Lokal folgte auf die heimische Hausmannskost. Seither haben sich offensichtlich auch im nahegelegenen Gemeindebau die Spielregeln geändert. Nach einem "Heute"-Bericht schaute sogar die Hygiene-Razzia vorbei, allerdings ist das Problem deshalb noch lange nicht vorbei.

Zugang und Gänge des Gemeindebaus verfallen, die Türen sind regelmäßig offen oder kaputt. Im Stiegenhaus angekommen, wartet nach wenigen Stufen abwärts eine Tür zu der Küche des angrenzenden Lokals. Die Verschmutzung breitet sich aus. Zu sehen sind ein klebriger Fußboden und jede Menge Flecken. Das Wohnhaus ist voller schwer zu beseitigenden Öl- und Fettflecken.

"Bist du deppert!"

Gemeindebau-Bewohnerin Roswitha* (Name von der Redaktion geändert) schämt sich, Gäste nach Hause einzuladen, "weil diese geschockt über unsere Verhältnisse hier sind." Blutiges Fleisch soll sich sogar aufgrund des täglichen Gastro-Betriebs in den restlos überfüllten Mülleimern befunden haben, "wo dir Ratten so groß wie Hasen beim Öffnen der Mistkübel fast ins Gesicht springen!"

Ekel-Gemeindebau versinkt wegen Lokalküche im Chaos

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    In Wien-Favoriten schloss im Februar ein Traditions-Lokal seine Pforten, ein orientalisches Restaurant rückte nach – Stunk und Dreck inklusive.
    In Wien-Favoriten schloss im Februar ein Traditions-Lokal seine Pforten, ein orientalisches Restaurant rückte nach – Stunk und Dreck inklusive.
    Leserreporter

    Doch auch vor dem Mehrparteienhaus wird es schnell ungemütlich: Kürzlich entdeckte Roswitha vor ihrer Stiege unzählige Küchengeräte: "Bist du deppert! Du kannst nicht einmal raus, Jesus Maria Magdalena!"

    Orient-Lokal vor dem Aus

    Wiener Wohnen ist der Fall auf Anfrage von "Heute" bekannt, man bedauere die Umstände vor Ort. Den Chef des jemenitischen Restaurant habe Wiener Wohnen mehrmals kontaktiert und schriftlich ermahnt. Auch das Magistratische Bezirksamt sowie das Marktamt wurden schon hinzugezogen.

    "Nachdem leider alle bisherigen Bemühungen und Ermahnungen ergebnislos geblieben waren, prüfen unsere Juristen derzeit die gerichtliche Aufkündigung des Mietverhältnisses – in der Hoffnung, das Problem so nachhaltig lösen zu können", so Wiener Wohnen abschließend. Wann genau wieder Ruhe in den Gemeindebau einkehrt, ist bislang jedoch nicht klar.

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      Auf den Punkt gebracht

      • In Wien-Favoriten sorgt ein jemenitisches Restaurant für erhebliche hygienische Probleme im angrenzenden Gemeindebau, was die Bewohner verzweifeln lässt.
      • Trotz mehrfacher Ermahnungen und Bemühungen von Wiener Wohnen und anderen Behörden, die Zustände zu verbessern, bleibt die Situation unverändert, und eine gerichtliche Aufkündigung des Mietverhältnisses wird derzeit geprüft.
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