Genuss
Rassistisch? "Toast Hawaii" soll jetzt verboten werden
Linke Politaktivisten wollen, dass man künftig einen "Toast mit Ananas" bestellt. "Toast Hawaii" sei rassistisch.
"Bestellt Toast mit Ananas statt Toast Hawaii. Gilt auch für die Pizza!": Geht es nach der Schweizer Gruppe Linke PoC/Migrantifa, die sich "selbst organisierte Antirassisten" bezeichnet, ist der Ausdruck "Toast Hawaii" schwer verdaulich. Nicht, weil sie gegen italienische Sitten – und sicherlich für manchen Leser auch gegen den guten Geschmack – verstößt, sondern weil damit eine Geschichte des Kolonialismus und der Aneignung verbunden sei.
"Hawaii war ursprünglich von Polynesiern besiedelt und wurde 1898 von den USA kriegerisch annektiert. Schon davor wurden Polynesier durch Besiedlung zur Minderheit im eigenen Land gemacht", schreiben die Aktivisten. Die Ananas sei für den Kolonialisierungsprozess wesentlich gewesen: "Sie wurde im 19. Jahrhundert von Siedlern eingeführt und bildete das hauptsächliche Exportprodukt der Plantagenwirtschaft. Die lokale Bevölkerung und das Land wurden von weißen Siedlerinnen zum Ananasanbau ausgebeutet", heißt es weiter.
"Frauen werden fetischisiert"
Ein Problem seien auch die Stereotype zu Hawaii, welche durch einen "weißen Blick" entstanden seien: "in den 50er-Jahren wurde der Tourismus auf Hawaii wichtiger. Der weiße, oft männliche Tourist, der mit Hawaii Urlaubs- und Tropenstimmung in Verbindung brachte, fetischisierte insbesondere hawaiische Frauen", kritisiert die Facebook-Gruppe.