Politik

Rapid-Fan und Jäger – das ist Neo-Minister Karner

Der Niederösterreicher Gerhard Karner wird Innenminister. Der passionierte Jäger gilt als Hardliner und Politprofi. Das "Heute"-Portrait.

Nikolaus Pichler
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    Ein Bild aus vergangenen Tagen: Neo-Minister Gerhard Karner (r.) im Wahlkampf zusammen mit dem damaligen NÖ-Landeschef Erwin Pröll.
    Ein Bild aus vergangenen Tagen: Neo-Minister Gerhard Karner (r.) im Wahlkampf zusammen mit dem damaligen NÖ-Landeschef Erwin Pröll.
    HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

    "Das mit der Brachialrhetorik war eine andere Zeit", erinnert sich ein alter Weggefährte des neuen Innenministers Gerhard Karner (ÖVP) für "Heute" an vergangene Tage. Gut austeilen konnte der Niederösterreicher schon zu Beginn seiner politischen Karriere. Die begann 1995 nach der Matura am Stiftsgymnasium Melk und einem BWL-Studium in Wien als Gemeinderat für die örtliche Volkspartei in seiner Heimat Texingtal im gleichnamigen Bezirk. Von dort verschlug es ihn nur ein Jahr später in die Presseabteilung der Landespartei, wo er das Handwerk von der Pieke auf lernte.  

    Vier Jahre hielt der Texingtaler seinem Landeshauptmann Erwin Pröll die Treue – und machte seinen Job gut. So gut, dass er sich im Jahr 2000 für höhere Weihen qualifizierte. VP-Innenminister Ernst Strasser holte Karner als Chef-Pressesprecher in sein Kabinett. Kurz vor Strassers Abgang ereilte Karner der Ruf aus seiner alten politischen Heimat. Er wurde Landesgeschäftsführer der niederösterreichischen Volkspartei und machte sich dort in Wahlkämpfen mit kantigen Sprüchen in Wahlkämpfen einen Namen. 

    Der nächste Hardliner im Innenministerium

    In seinen zwölf Jahren als Landesmanager schlug er so manch erfolgreiche Wahlschlacht. Dabei scheute er keine Pointe. Seine Duelle mit dem damaligen SP-Manager Günther Steindl gelten heute mittlerweile als legendär, berichten Kenner der niederösterreichischen Polit-Landschaft. Doch das Polit-Raubein polarisierte auch mit seiner Brachialrhetorik. Seine Aussendungen als Wahlkampfmanager brachten ihm viel Kritik ein. Beobachter erinnern sich an Wahlkämpfe wie 2008 oder 2013 (Erwin Pröll versus Sepp Leitner) "als die Hackeln teil sehr tief flogen". 

    Ein "Hardliner in der Sache", sagen Wegbegleiter von Karner gegenüber "Heute" , wenn die Sprache auf den Charakter des 54-Jährigen kommt. Nachsatz: "Aber privat ein echt netter und familärer Kerl." Bereits damals kümmerte sich Karner bei der VP als Sicherheitssprecher um Pollizei-Agenden. Als Innenminister will der Texingtaler nun von seinem Netzwerk in die Exekutive profitieren. Mit Wien verbindet den Niederösterreicher auch seine sportliche Liebe: Karner gilt als glühender Fan des SK Rapid Wien. 

    Zweiter politischer Frühling für Karner

    Im Privatleben geht Karner leidenschaftlich gern auf die Jagd. Nebenbei macht Karner den Ortschef in seiner Heimatgemeinde. Politisch hatten den aktuellen 2. Landtagspräsidenten und Ortschef schon einige abgeschrieben, obwohl Karner im letzten Jahrzehnt immer wieder als Minister-Kandidat gehandelt worden war.

    Jetzt wird er der Nachfolger von Karl Nehammer in der Herrengasse - und kehrt damit also auch wieder an seine alte Wirkungsstätte zurück. Für den Hobby-Koch beginnt also sein zweiter Frühling in der Politik. Sein Bürgermeisteramt muss Karner abgeben. "Das geht rein rechtlich nicht", so ein VP-Sprecher.

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      Auch Ex-Parteichef Sebastian Kurz kam am Freitag in die ÖVP-Zentrale in die Lichtenfelsgasse,...
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      JOE KLAMAR / AFP / picturedesk.com
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